Rofo 2011; 183 - RK402_2
DOI: 10.1055/s-0031-1278922

Grundlagen der HRCT – Klassifikation nach ICOERD

B Rehbock 1
  • 1Praxis für Diagnostische Radiologie am, St. Hedwig Krankenhaus Berlin, Berlin

Anzeigen und Anerkennungen von Berufskrankheiten der Lunge, vornehmlich nach früherer Asbestexposition, haben statistisch einen erneuten Anstieg zu verzeichnen. Die radiologische Bildgebung hat bei Diagnostik und Anerkennungsverfahren einen zentralen Stellenwert. Dem steht die Tatsache gegenüber, dass pulmonalen Berufserkrankungen in der radiologischen Routinepraxis nach wie vor zu wenig Beachtung geschenkt werden.

Ausgangspunkt der Bildgebung ist die Thoraxübersichtsaufnahme, auf deren Basis Berufserkrankungen international seit 1980 standardisiert mit der ILO (International Labour Office) – Klassifikation evaluiert werden.

Da in etlichen Studien belegt wurde, dass Sensitivität und Spezifität der konventionellen Röntgendiagnostik begrenzt sind, ist die CT in High-resolution- und low dose-Technik im Rahmen von Erstbegutachtungen akzeptiert und wird in Analogie zur ILO semiquantitativ nach ICOERD (International Classification of HRCT for Occupational and Environmental Respiratory Diseases) klassifiziert. Diese Klassifikation ist ein Instrument, um pulmonale und pleurale Befundmuster auf der Basis der HR-Phänomenologie standardisiert zu beurteilen, diese Einschätzung weltweit zu vereinheitlichen sowie vergleichbar und epidemiologisch nutzbar zu machen.

Anhand von Bildbeispielen werden die pulmonalen (rundliche; irreguläre und/oder lineare Schatten; inhomogene Verschattung; ground glass; honeycombing; Emphysem und große Schatten) und pleuralen (pleurale Befunde und Verkalkungen) Befundmuster erläutert und deren semiquantitative Kodierung anhand des Klassifikationsbogens systematisch demonstriert.

Lernziele:

  • Erkennen von HRCT-Phänomenen und Zuordnung zu den Kategorien des Klassifikationsbogens nach ICOERD

  • Ableitung pulmonaler und pleuraler Befundmuster von Berufserkrankungen

  • Semiquantitavie Einschätzung der Befundausprägung und Erlernen der Kodierung des Klassifikationsbogens

Korrespondierender Autor: Rehbock B

Praxis für Diagnostische Radiologie am, St. Hedwig Krankenhaus Berlin, Große Hamburger Str. 5–11, 10115 Berlin

E-Mail: b.rehbock@radiologie-lunge-berlin.de