Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2011; 5(5): 355-374
DOI: 10.1055/s-0031-1280295
Unterer Gastrointestinaltrakt, Koloproktologie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diarrhö und Obstipation

Teil 1O. Schröder1 , W. F. Caspary2 , M. Wolff3
  • 1Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • 2Direktor Emeritus, Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt
  • 3Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Klinikum Hanau GmbH
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
13. Oktober 2011 (online)

Der Organismus muss sein inneres Milieu konstant halten, hierfür steht er mit der Umwelt in einem ständigen Austausch, um Energie aufzunehmen und Abfälle auszuscheiden. Der Darm ist die größte Austauschfläche. Die Kontrolle über diese Barriere erfolgt mittels Epithelzellen und deren Zellmembranen und ist komplex gesteuert.

Zum Verständnis der sehr häufigen, vielfach aber auch ätiologisch unklaren Funktionsstörungen des Darmes ist eine Vorstellung von den anatomischen und physiologischen Grundlagen der Darmmotilität erforderlich. Die normale Funktion des Verdauungstrakts basiert auf einer komplexen Interaktion von Motilität, Innervation, exokriner und endokriner Sekretion, Hämodynamik und Mikrozirkulation sowie immunkompetenten Zellen. Im Gegensatz zum Herzen mit seiner relativ einfachen Funktion und guten Untersuchbarkeit durch Enzyme, Elektrophysiologie, Herzkatheter und Ultraschall ist der Darm für klinisch relevante Funktionsstörungen immer noch eine „Black Box“. Es fehlen nach wie vor verlässliche und differenzierte Untersuchungsmethoden zur quantitativen Beurteilung einer Darmischämie, Motilität und Lokalisation von Funktionsstörungen. Dem Chirurgen begegnen Diarrhö oder Obstipation als Symptome von Krankheiten, die zu Operationen führen können oder differenzialdiagnostisch bedacht werden müssen. Andererseits können Diarrhö oder Obstipation Folgezustände nach Operationen sein, die u. U. auch gemeinsam mit den Gastroenterologen eingeschätzt und behandelt werden müssen.

Quellenangaben

  • 1 AWMF Leitlinie Aganglionose (Morbus Hirschsprung). Registernummer 006-001
  • 2 Fürst A, Dietl O. Beckenbodeninsuffizienz – Prolapserkrankungen – Stuhlinkontinenz.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2011;  1 67-86
  • 3 Germer C-T, Jurowich C, Isbert C. Divertikulitis.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2007;  2 105-124
  • 4 Kasparek M S, Wehner S, Kreis M E, Kalff J C. Postoperativer Ileus.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2009;  1 61-72
  • 5 Keller R, Bruch H-P, Czymek R. Kolonkarzinom.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2008;  6 407-430
  • 6 Köninger J, Gutt C N, Büchler M W. Ileus.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2008;  2 151-172
  • 7 Liersch T, Becker H, Langer C. Rektumkarzinom.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2007;  1 41-72

Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 8 Caspary W F. Diarrhö. In: Caspary W F, Stein J, Hrsg. Berlin: Springer; 1999
  • 9 Martucciello G. Hirschsprung's disease, one of the most difficult diagnosis in pediatric surgery: A review of the problems from clinical practice to the bench.  Eur J Pediatr Surg. 2008;  18 140-149
  • 10 Schmitt T, Wehrmann T. Obstipation. In: Stein J, Wehrmann T, Hrsg. Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie. 2. Aufl. Berlin: Springer; 2005

PD Dr. Dr. med. Oliver Schröder

Medizinische Klinik I
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