Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2011; 5(6): 423-447
DOI: 10.1055/s-0031-1280348
Leber, Galle, Pankreas, Milz

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Benigne Erkrankungen der Gallenblase und -wege

U. Hohmann1 , C. Stroh1 , T. Manger1
  • 1Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, SRH Wald-Klinikum Gera
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Publication Date:
20 December 2011 (online)

Die Cholezystolithiasis ist mit einer Prävalenz von 10–15 % die häufigste gutartige biliäre Erkrankung in westlichen Industrieländern. Die jährliche Inzidenz für Gallensteine beträgt 5 ‰. Frauen sind zwei- bis dreimal mehr betroffen. Innerhalb eines Jahres werden 1–4 % der asymptomatischen Steinträger symptomatisch. Häufige Komplikationen der Cholezystolithiasis sind die akute und chronische Entzündung der Gallenblase und die Gallenwegsobstruktion. Der Goldstandard für die Behandlung ist die laparoskopische Cholezystektomie. Mit jährlich ca. 170 000 Operationen in Deutschland nimmt die Gallenblasenentfernung einen wichtigen Platz in der chirurgischen Ausbildung ein. Durch gesetzlich definierte Indikatoren wird bundesweit die Prozess- und Ergebnisqualität überwacht. Seit einigen Jahren verbreiten sich relativ rasant neue innovative Operationstechniken mit dem Ziel der Narbenreduktion und der Verbesserung des Patientenkomforts.

Die Prävalenz der Choledocholithiasis beträgt bei symptomatischen Steinträgern 10–20 %. Die Therapie kann endoskopisch laparoskopisch oder konventionell offen erfolgen.

Davon abzugrenzen sind funktionelle Störungen (Dyskinesien) der Gallenblase und Gallenwege und gutartige Erkrankungen der Papilla Vateri (Papillensklerose). Zu den seltenen Erkrankungen gehören der Gallenblasenpolyp und die biliären Anomalien. Häufig vorkommende anatomische Varianten der Gallenwege und ihrer versorgenden Gefäße sind besonders bei der chirurgischen Präparation zu beachten.

Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 1 AWMF online .S3-Leitlinie Gastroenterologie. Diagnostik und Therapie von Gallensteinen. Im Internet: http://www.awmf.org/leitlinien Stand: 20.10.2011
  • 2 Brinkmann L, Lorenz D. Minilaparoskopie – Alternative oder Ergänzung zur Single-Port-Chirurgie?.  Chirurg. 2011;  82 419-424
  • 3 Gigot F J. Chirurgie der Gallenwege. München: Elsevier; 2007
  • 4 Krajinovic K, Germer C T. Laparoskopische Single-Port-Chirurgie.  Chirurg. 2011;  82 398-405
  • 5 Maurer K J, Carey M C, Fox J G. Roles of infection, inflammation, and the immune system in cholesterol gallstone formation.  Gastroenterology. 2009;  136 425-440
  • 6 Schmidt S C, Neuhaus P. Gallengangsverletzungen und -rekonstruktion.  Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date. 2008;  1 1-20
  • 7 Spelsberg F W, Nusser F, Hüttl T K. Aktuelle Therapie der Cholezysto- und Choledocholithiasis.  Zentralbl Chir. 2009;  2 120-126
  • 8 Todani T, Watanabe Y, Narusue M et al. Congenital bile duct cysts: Classification, operative procedures, and review of thirty-seven cases including cancer arising from choledochal cyst.  Am J Surg. 1977;  134 263-269

Dr. med. Ulrich Hohmann

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie
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