Dialyse aktuell 2011; 15(05): 262
DOI: 10.1055/s-0031-1283081
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Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommunikationsserie Teil 3 – Kommunikation und Gefühle – ein verrücktes Paar

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Publication Date:
27 June 2011 (online)

 

Zuletzt haben wir uns ausführlich mit dem "4-Ohren-Modell" befasst. Wir haben festgehalten, dass es – je nach Situation, Gesprächspartner und "Prägung" der Kommunikationspartner – zu unterschiedlichen Interpretationen von Botschaften kommen kann, je nach Größe der verschiedenen "Ohren" des Empfängers. Wir haben auch erkannt, dass beide Gesprächspartner für den Erfolg ihrer Kommunikation verantwortlich sind. Der Sender sollte sich um eine möglichst eindeutige Ausdrucksweise bemühen, der Empfänger sollte bei irritierenden Botschaften nachfragen und so dem Sender die Chance zur Erklärung geben.

Das ist nicht immer leicht. "Ich kann doch nichts dafür", sagte mir neulich eine Seminarteilnehmerin, "wenn der Kollege so eine Mimose ist und immer alles in den falschen Hals kriegt." Ein Pfleger äußerte: "Ich kenne einen Kollegen, der immer an anderen herummeckert, weil er von eigenen Fehlern ablenken will." Diese Äußerungen bringen ein weiteres Thema auf den Plan, das mit der Qualität von Kommunikation zu tun hat: die Grundhaltung der Kommunikationspartner. Die Vertreter der humanistischen Psychologie haben schon vor vielen Jahren erkannt, dass eine positive, wertschätzende Grundhaltung den Kommunikationspartnern hilft, sich besser zu verständigen. Aber was heißt "wertschätzende Grundhaltung"?