Gesundheitswesen 2011; 73 - A243
DOI: 10.1055/s-0031-1283426

Health in All Policies auf Bundesebene in Deutschland

K Chinnow 1, G Barz 2, K Lorenz 3, E Göpel 4
  • 1Forschungsgruppe HiAP, Rostock
  • 2Forschungsgruppe HiAP, Berlin
  • 3Forschungsgruppe HiAP, Siegen
  • 4FH Magdeburg-Stendal, Magdeburg

Einleitung/Hintergrund: Gesundheit ist angesichts der Folgen der Globalisierung wie soziale Ungleichheit, demographische Wandel und veränderte Arbeitsmarktbedingungen sowohl eine Herausforderung als auch eine Querschnittaufgabe. Gesundheitsförderung kann die Gesundheit der Bevölkerung positiv beeinflussen, wenn sie nachhaltig konzipiert wird. Die Ottawa Charta propagierte dafür die Handlungsstrategie „build healthy public policy„. Die Bundesministerien in Deutschland können durch ihre Aktivitäten und Maßnahmen die Gesundheit der Bevölkerung direkt und indirekt beeinflussen und unter Einbeziehung des Konzeptes „Health in All Policies„ das Potential Gesundheit stärken. Eine Untersuchung der „Forschungsgruppe HiAP„ im Rahmen einer Kooperation zwischen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) und Studierenden der Hochschule Magdeburg-Stendal untersucht gesundheitspolitisch relevante Dokumente der Bundesministerien der letzten 10 Jahre hinsichtlich ihrer expliziten und impliziten gesundheitsfördernden Inhalte sowie hinsichtlich ihrer gesundheitsfördernden Gesamtstrategie. Daten und Methoden: Basis des speziell für die Untersuchung entwickelten Analyseinstruments bilden Verfahren der quantitativen und qualitativen Inhaltsanalyse. Die Dokumente werden mittels einer Ordinalskala unter Verwendung von Suchwörtern und den sozialen Determinanten von Gesundheit untersucht. Des Weiteren wird ein Kommunikationszusammenhang sowie die intersektorale Zusammenarbeit der Ressorts beleuchtet. Ebenso wird eine Zuordnung in die Lebensphasen: gesund aufwachsen, gesund bleiben, gesund altern vorgenommen. Ergebnisse: Es kann erwartet werden, dass explizit und implizit gesundheitsfördernde Aspekte in zahlreichen Dokumenten zu finden sind. Ebenso wird erwartet, dass noch keine hinreichende intersektorale Zusammenarbeit im Sinne des HiAP-Konzeptes zu erkennen ist. Diskussion/Schlussfolgerungen: Im Rahmen des Kongresses der DGSMP kann die Forschungsgruppe HiAP die deutschen Ergebnisse und Erkenntnisse der Untersuchung vorstellen. Die EU hat HiAP in die politische Agenda aufgenommen und zur Verbesserung der intersektoralen Zusammenarbeit integriert, denn Gesundheit ist unser Potential, dass trotz aller Herausforderungen als Querschnittaufgabe selbstverständlich werden sollte.

Literatur:

Ottawa Charta 1986 Stahl et al. 2006, Health in All Policies: Prospects and potentials BVPG 2009, Potential Gesundheit. Empfehlungen der Bundesvereinigung für Prävention und Geusnehitsförderung e.V. zur Weiterentwicklung von Gesundheitsförderung und Prävention in der 17. Legislaturperiode