Gesundheitswesen 2011; 73 - A169
DOI: 10.1055/s-0031-1283443

Der Bayerische Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis (BGPP) als ein Instrument der Gesundheitsförderung. Erfahrungen aus der ersten Dekade

MC Enke 1, JG Gostomzyk 1
  • 1Landeszentrale für Gesundheit in Bayern (LZG), München

Einleitung/Hintergrund: Seit 2002 vergibt die Landeszentrale für Gesundheit in Bayern (LZG) gemeinsam mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium den Bayerischen Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis (BGPP). Ziel ist es, jährlich neue Ideen und erfolgreiche Praxis in der Prävention bekannt zu machen. Aus der Dokumentation aller eingereichten Projektberichte erwächst ein Netzwerk Prävention, das mit jeden Jahr dichter geknüpft wird. Die Berichte zeigen eindruckvoll eine dezentral in Kommunen, Landkreisen und kreisfreien Städten unter unterschiedlichsten Bedingungen gewachsene Präventionskultur im Land. Daten und Methoden: 466 Projekte wurden in den Wettbewerben bis 2010 gesammelt, diskutiert und bewertet; weitere kommen durch die Ausschreibung 2011 hinzu. Berichtet wird über die formalen Aspekte der Ausschreibung, die Bewertungskriterien und die Dokumentation der Wettbewerbsbeiträge, die sowohl in der LZG-Schriftenreihe als auch im „Netzwerk Prävention„ unter „www.lzg-bayern.de„ publiziert werden. Jährlich werden drei Projekte ausgezeichnet. In einer Nachuntersuchung wurden 2011 die bisherigen Preisträger zum weiteren Verlauf ihrer Projekte befragt. Ergebnisse: Der BGPP ist in der Präventionslandschaft in Bayern etabliert und erfährt eine hohe Zustimmung sowohl von fachlicher als auch von gesundheitspolitischer Seite. Seine Bedeutung als mittelbares Instrument der Gesundheitsförderung zeigt sich in der hohen Zahl der jährlichen Einsendungen und in der steigenden Qualität der Beiträge. Dominierten anfangs noch Berichte über gemeinschaftlich organisierte Aktionen („Events„), so hat sich der inhaltliche Schwerpunkt inzwischen verlagert auf verhältnispräventive, längerfristig angelegte Maßnahmen unterschiedlichster Träger, die zudem über differenzierte Finanzierungswege berichten. Die Projekte vermitteln Erkenntnisse über die aktuelle Präventionspraxis. Ihre bürgerschaftliche Organisation dokumentiert den tatsächlichen Bedarf, der offensichtlich häufig den überregional, auf Landes- und Bundesebene proklamierten Präventionsthemen entspricht; z.B. sind Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung, Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Betrieb Schwerpunkte. Diskussion/Schlussfolgerungen: Der BGPP hat sich als wichtiges Instrument erwiesen, um auf Landesebene Präventionsaktivitäten zu erkennen, zu sammeln und zu vernetzen und zeigt, dass bayernweit ein beachtliches Niveau bürgerschaftlich organisierter Präventionspraxis erreicht ist.

Literatur:

Gostomzyk J.G., Enke M.Ch. (Hrsg.): Der Bayerische Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis. LZG-Schriftenreihe Band 10,12,13,15,16,18,20,21 und 23, Landeszentrale für Gesundheit in Bayern (LZG), München 2002–2010.