Gesundheitswesen 2011; 73 - A273
DOI: 10.1055/s-0031-1283467

Veränderung der Versorgungsqualität bei Patienten mit Asthma bronchiale zwischen 2007 und 2010. Ergebnisse aus dem Disease Management Programm (DMP) Asthma bronchiale in der Region Nordrhein

S Groos 1, J Kretschmann 1, B Hagen 1, L Altenhofen 1
  • 1Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland, Köln

Hintergrund: Mit der Einführung des DMP Asthma bronchiale wurde die strukturierte Versorgung von Asthma-Patienten 2006 vertraglich festgelegt. Am Beispiel der Region Nordrhein soll gezeigt werden, welchen Zuspruch das Programm bisher erfahren hat und welche Veränderungen sich beim Erreichen der vertraglich definierten Qualitätsziele zwischen 2007 und 2010 erkennen lassen. Population und Methoden: Betrachtet werden alle eingeschriebenen Patienten der Jahre 2007 bis 2010. Alle Analysen erfolgen querschnittlich und ausschließlich deskriptiv. Ergebnisse: Zwischen 2007 und 2010 hat sich die Zahl der eingeschriebenen Patienten mehr als verdoppelt, wobei der Anteil eingeschriebener Kinder und Jugendlicher leicht rückläufig ist (20,8–17,8%). Die Zahl der beteiligten Ärzte erhöhte sich von 2.830 auf 4.568. Notfallbehandlungen sind durchgängig bei weniger als 2 von 100 Patienten dokumentiert (1–1,6%). Inhalative Kortikosteroide sind konstant bei fast 9 von 10 Patienten Bestandteil der Dauermedikation (86,4–86,9%). Einen Selbstmanagementplan setzten 2007 60,2% der Patienten ein, 2010 waren dies 69%. Während die Inhalationstechnik 2007 nur bei 4 von 10 Patienten (39,9%) aktuell überprüft wurde, ist dies 2010 bei drei Vierteln der Fall (76%). Diskussion: Das DMP Asthma bronchiale in Nordrhein zeichnet sich durch eine dynamische Zunahme der eingeschriebenen Patienten aus. Knapp ein Fünftel aller eingeschriebenen Patienten sind Kinder und Jugendliche, allerdings ist dieser Anteil anscheinend rückläufig. Positiv ist zu bewerten, dass die Häufigkeit von Notfallbehandlungen über die Jahre extrem gering ausfällt. Erfreulich erscheinen die Zunahme des Einsetzens eines Selbstmanagementplans und die deutliche Steigerung der Häufigkeit, mit der die Inhalationstechnik überprüft wird. Offensichtlich verbessert das DMP damit in solchen Bereichen die Versorgungsqualität, die einer direkten Intervention, unterstützt durch die halbjährlich ausgesandten Feedback-Berichte, besonders zugänglich sind.