Bewertung von webbasierten Informationen zu Gebärmutterhalskrebs, HPV-Infektion und HPV-Impfung

Hintergrund: Hintergrund des Projekts der Hochschule Fulda ist die divergente Diskussion zu HPV und HPV-Impfung. Die Ständige Impfkommission sprach im Jahr 2007 die Impfempfehlung für Mädchen im Alter von 12–17 Jahren aus. Die Krankenkassen tragen für die Zielgruppe die Kosten. Informationsmaterialien zum Thema sollen eine informierte Entscheidung für oder gegen eine Impfung ermöglichen. Dies ist aber nur gewährleistet, wenn Informationsangebote ausgewogen, unabhängig und valide sind. Ziel der Untersuchung ist eine systematische Bewertung von Internetseiten unter den genannten Aspekten. Methoden: Zunächst fand eine Recherche nach bereits bestehenden Bewertungsinstrumenten zu Patienteninformationen (Afgis, Check-in, HON, Discern, E-Health Code of Ethics) statt. Die gefundenen Bewertungsinstrumente wurden einzeln auf ihre Anwendbarkeit geprüft und daraus ein eigener Kriterienkatalog zur Bewertung von Internetseiten generiert. Das zu bewertende Sample wurde durch die Suchbegriffe „Gebärmutterhalskrebs„, „HPV„ und „HPV-Impfung„ in einer Internetsuchmaschine (gescreent wurden jeweils die ersten drei Trefferseiten) und auf Webseiten von Jugendmagazinen identifiziert. Foren, journalistische Zeitschriftenartikel und Leitlinien fanden, da es keine Patienteninformationen sind, keine Berücksichtigung. Die Internetseiten wurden anhand des Kriterienkatalogs bewertet und anschließend ausgewertet. Ergebnisse: Zur Bewertung der Internetseiten musste ein eigener Katalog entwickelt werden. Bereits bestehende Bewertungsinstrumente sind zu unspezifisch und greifen die Spezifika von Internetseiten und das Thema HPV, HPV-Impfung und Gebärmutterhalskrebs nicht hinreichend auf. Die Suche in der Internetsuchmaschine und den Jugendmagazinen ergab 75 Treffer. Abzüglich der Duplikate und methodisch ausgeschlossenen Webseiten wurden 46 Internetseiten bewertet. Die Informationen der Webseiten sind unvollständig und nicht ausgewogen. Internetseiten von Arzneimittelherstellern sowie von ihnen gesponserte Seiten sind in der Suchmaschine vorne zu finden. Diskussion: Zur spezifischen Bewertung wird ein adäquates Instrument benötigt. Vorhandene Bewertungsinstrumente beziehen sich auf Interventionen und nicht auf Maßnahmen der Prävention. Informationsangebote sind vielfältig und unabhängige schwer zu erkennen. Die Qualität der Informationen muss verbessert werden.

Literatur:

RKI (2007): Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) für Mädchen von 12 bis 17 Jahren – Empfehlung und Begründung. Epidemiologisches Bulletin, 12.