Ziel: Die aktuellen Empfehlungen der DGVS sehen regelmässige sonographische Untersuchungen
der Leber zum etwaigen Nachweis metachroner Lebermetastasen in der Nachsorge von Patienten
mit colorectalem Karzinom vor. Eine Kontrastmittelsonografie wird in dieser Leitlinie
nicht erwähnt. Andererseits wird von Ultraschallfachgesellschaften und von radiologischer
Seite grundsätzlich zum Ausschluss von Lebermetastasen eine KM-Sonografie der Leber
gefordert. Klinische Studien zu diesem Thema gibt es bis dato nicht. Ziel der DEGUM-Multizenterstudie
ist es den Zusatznutzen der KM-Sonografie in der Nachsorge von Pat. mit Kolonkarzinom
zu ermitteln.
Methode: Es wurden Patienten mit Kolonkarzinom (UICC>IIa) in der Nachsorge in die Studie aufgenommen.
Zu den von der DGVS-Leitlinie empfohlenen Zeitpunkten wurde eine native Sonografie
der Leber durchgeführt. Zusätzlich wurde eine KM-Sonografie durchgeführt und die jeweilige
Metastasenanzahl dokumentiert. Bei Nachweis von zusätzlichen Lebermetastasen erfolgte
eine weitere Sicherung mittels CT, NMR bzw. Leberpunktion.
Ergebnisse: In der aktuellen Zwischenauswertung gingen 204 Patienten ein. Bei 20 Patienten wurden
nativ insgesamt 37 Lebermetastasen detektiert. In der KM-Sonografie ergaben sich bei
diesen 20 Patienten insgesamt 52 Lebermetastasen. Zusätzlich wurden bei weiteren 11
Patienten nur im KM-Sono Lebermetastasen (22) gefunden. D.h. nach KM-Sono ergaben
sich insgesamt 31 Patienten mit 74 Leberfiliae. Bei 11% der Patienten ergab sich folglich
ein diagnostischer Zugewinn im Hinblick auf das Vorliegen von Lebermetastasen.
Schlussfolgerung: Diese Zwischenauswertung zeigt bereits das Potential der KM-Sonografie in der Nachsorge
von Patienten mit Kolonkarzinom im Stadium UICC>IIa. Den genauen Benefit und die richtigen
Zeitpunkte für die zusätzliche KM-Sonografie wird der weitere Verlauf der Studie ergeben.