Suchttherapie 2011; 12 - S1_3
DOI: 10.1055/s-0031-1284479

Soziale Kontakte aufbauen und Freizeit gestalten–systematische Förderung der sozialen Integration Drogenabhängiger am Beispiel von BuddyCare

B Baumann 1, G Becker 1
  • 1Integrative Drogenhilfe e.V., Frankfurt am Main

Haben sich drogenabhängige Menschen durch professionelle Hilfen stabilisiert und neue Lebensperspektiven entwickelt, sind neben Angeboten zur beruflichen Integration auch Hilfen zum Aufbau sozialer Kontakte zu Menschen außerhalb der Drogenszene und jenseits professioneller Settings von entscheidender Bedeutung für die nachhaltige Überwindung der Suchterkrankung.

Das Projekt „BuddyCare – gemeinsam was erleben“ der Integrativen Drogenhilfe e.V. basiert auf Erkenntnissen, die in Amsterdam bei BuddyZorg gesammelt wurden. Das niederländische Konzept wurde an die Frankfurter Verhältnisse angepasst. Seine Zielsetzung ist die systematische Förderung der sozialen Integration langjährig drogenabhängiger Menschen.

„Buddy“ steht für Freund, Kumpel oder Wegbegleiter. Buddys sind freiwillige Helfer, die einem drogenabhängigen Menschen über ein Jahr hinweg ihre freundschaftliche Begleitung anbieten. Buddy und TeilnehmerIn treffen sich wöchentlich, um gemeinsam etwas zu unternehmen. Die Buddy-Paare werden auf die gemeinsame Zeit intensiv vorbereitet und währenddessen durchgehend begleitet.

Nach einer Einführung in Konzept und Methoden von BuddyCare werden erste Erfahrungen und Ergebnisse aus anderthalb Jahren Umsetzungspraxis in Frankfurt vorgestellt und diskutiert. Es wird berichtet, auf welche Resonanz das Projekt in der Frankfurter Stadtgesellschaft gestoßen ist, welche Bürgerinnen und Bürger sich in einem solchen Projekt engagieren und was sie dazu motiviert. Es wird dargestellt, welche Strategien bei der Werbung und der Auswahl von Freiwilligen und TeilnehmerInnen erfolgreich waren, wie die Buddys auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden, nach welchen Kriterien und mit welchen Ergebnissen das Matching von Buddy und TeilnehmerIn erfolgte und welchen Verlauf die bisherigen Buddy-Paarungen genommen haben. Der Beitrag schließt mit einer Bewertung der Potentiale und Risiken von Freiwilligenarbeit in einer Drogenhilfe-Organisation und einem Ausblick auf ihren weiteren Ausbau.