Suchttherapie 2011; 12 - S6_03
DOI: 10.1055/s-0031-1284502

Stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit akuter Alkoholintoxikation – eine europäische Pilotstudie

W Farke 1, P De Coninck 2
  • 1Deutsches Institut für Sucht- und Präventionsforschung (DISuP) an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln
  • 2European Commission, DG Health and Consumers, SANCO C4 Health Determinants, Luxembourg, Luxembourg

In Europa werden immer häufiger Jugendliche nach exzessivem Alkoholkonsum mit einer akuten Alkoholintoxikation stationär versorgt. Dies ist höchstwahrscheinlich eine Konsequenz der zunehmenden Verbreitung des Binge Drinkings bzw. Komasaufens unter Jugendlichen im europäischen Kulturkreis. In dieser europäischen Pilotstudie wurde insbesondere der Frage nachgegangen, welche nationalen Daten zur stationären Versorgung bei akuter Alkoholintoxikation von Kindern und Jugendlichen verfügbar sind? Diese Daten würden Trendverläufe, sowie altersgruppen- und geschlechtsbezogene Betrachtungen von Krankenhausbehandlungen akuter Alkoholintoxikationenen ermöglichen. Darüber hinaus könnten diese Daten ein zuverlässiger Faktor bei der Beobachtung der Entwicklung des exzessiven Alkoholkonsums Jugendlicher in Europa sein. Im Rahmen dieser Pilotstudie, die in Kooperation mit dem Direktorat für Verbraucherschutz und Gesundheit (DG SANCO) durchgeführt wurde, wurden Regierungsvertreter und Organisationen in den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie weiteren europäischen Ländern befragt. Repräsentanten aus 16 europäischen Ländern stellten Datenmaterial unterschiedlicher Qualität und Herkunft zur Verfügung. Bei der qualitativen Aufteilung des Datenmaterials wurde insbesondere berücksichtigt, inwieweit es möglich war Trendverläufe anhand der Daten zu verfolgen. Darüber hinaus gab das Datenmaterial Aufschluss darüber, welche Altersgruppen gebildet wurden und welche Klassifikationskriterien (z.B. ICD–10) bei der Datenerhebung zugrunde gelegt wurden. Im Vortrag werden wesentliche Ergebnisse dieser Pilotstudie vorgestellt und mögliche präventive Handlungsstrategien, die sich daraus ableiten lassen, entwickelt.