Stationäre Rehabilitation substituierter Drogenabhängiger in einem integrierten Konzept. Ergebnisse aus Dokumentation und Evaluation der Kliniken Wied

Mit Inkrafttreten der Vereinbarung Abhängigkeitserkrankungen 2001 wurde die Rehabilitation Drogenabhängiger unter Substitution ermöglicht. Für die Inanspruchnahme dieser Behandlungsform gelten besondere Rahmenbedingungen. Gefordert werden eine stabile Erhaltungsdosis des Substitutionsmittels sowie die nachgewiesene Beikonsumfreiheit über einen Zeitraum von 4 Wochen vor Antragstellung.

In den Kliniken Wied wird die stat. Entwöhnungsbehandlung unter ausschleichender Substitution seit 2002 angeboten. Das besondere Behandlungsangebot der Kliniken Wied liegt in der gemeinsamen Behandlung von Menschen mit unterschiedlichen stoffgebundenen Abhängigkeitsstörungen in einer Bezugsgruppe und einem gemeinsamen Behandlungssetting. Dieser integrative Behandlungsansatz basiert auf der Annahme, dass die konsumierte Droge in ihrer Funktionalität prinzipiell austauschbar wäre. Dieser integrierende Ansatz gilt auch für die Behandlung unter ausschleichender Substitution.

Die substitutionsgestützte Entwöhnungsbehandlung als Bestandteil einer intermittierenden, langfristig angelegten Rehabilitationsstrategie bedeutet die Anerkennung und Akzeptanz von Teilerfolgen auch für unvollständige Behandlungsverläufe und die Erreichung von Zwischenzielen. In diesem Sinne ist das Behandlungsangebot der substitutionsgestützten Rehabilitation eine sinnvolle und erfolgreiche Erweiterung im Behandlungsspektrum der Rehabilitation Drogenabhängiger.

Von 2002 bis 2010 durchliefen 84 Patienten das Rehabilitationsprogramm der Kliniken Wied unter ausschleichender Substitution. Das Behandlungsprogramm und die Patientenstichprobe werden anhand ausgewählter Daten dargestellt. Die Ergebnisse werden in ihrer fachlichen Bedeutung diskutiert, typische Problemfelder und Weiterentwicklungsaspekte aufgezeigt.