Suchttherapie 2011; 12 - S12_1
DOI: 10.1055/s-0031-1284534

Kontrollierter Tabakkonsum: Sinn oder Unsinn?

A Batra 1
  • 1Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tübingen

Im Unterschied zum Alkoholkonsum gibt es keinen gesundheitsverträglichen Tabakkonsum. Insofern sind jegliche Versuche, den Tabakkonsum zu reduzieren nur als alternative Option zu betrachten, wenn eine Tabakabstinenz nicht erreicht werden kann.

Eine Reihe von Studien zielten in der Vergangenheit darauf, mit verhaltenstherapeutischen sowie medikamentösen Unterstützungen die Raucher in die Lage zu versetzen, jeglichen Konsum an Zigaretten zu reduzieren. Verhaltenstherapeutische Techniken sind dabei langfristig effektiv, medikamentöse Unterstützungen in Form von Nikotinkaugummi oder Nikotin-Inhalter zeigen ebenfalls eine Effektivität bei der Unterstützung der Tabakreduktion. Allerdings sind die absoluten Erfolgszahlen so gering, dass am Wert der Intervention generell gezweifelt werden muss. Langfristige gesundheitliche Vorteile durch einen reduzierten Tabakkonsum sind umstritten. Zwar gibt es Hinweise für eine Reduktion des Thromboserisikos oder akuten Herzinfarktrisikos, Belege für die Steigerung von langfristigen Überlebensraten haben sich bisher noch nicht erbringen lassen. Kontrollierter Konsum ist keine Alternative zur Tabakabstinenz.