Suchttherapie 2011; 12 - S15_2
DOI: 10.1055/s-0031-1284546

„Eigenständig werden“ – Cluster-randomisierte Studie zur Prüfung eines schulbasierten Programms zur Prävention des Substanzmissbrauchs

J Hansen 1, K Maruska 1, R Hanewinkel 1, B Isensee 1
  • 1IFT Nord, Kiel

Einen weit verbreiteten und vielversprechenden Ansatz der Prävention des Substanzmissbrauchs stellen schulbasierte Programme dar, allerdings sind die Evidenzen für Langzeiteffekte widersprüchlich. Ziel des Forschungsvorhabens „Eigenständig werden 5+6“ ist die Implementation eines innovativen, evidenzbasierten Schulprogramms zur Suchtprävention für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen fünf und sechs, die Untersuchung der Akzeptanz und Praktikabilität (Prozessevaluation) sowie die Untersuchung der Auswirkungen des Programms auf Kompetenzen, Wissen, Einstellungen und Verhalten der Schülerinnen und Schüler (Ergebnisevaluation). Die Intervention, das zweijährige Unterrichtsprogramm „Eigenständig werden 5+6“, zielt auf die Vermittlung von suchtspezifischen Inhalten, Förderung von Gruppenentwicklung und Lebenskompetenzen, basierend auf den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, ab. Das Programm wird durch im Vorwege geschulte Lehrkräfte in der Klasse umgesetzt. Zur Evaluation des Programms wird im Rahmen einer cluster-randomisierten Kontrollgruppenstudie eine Stichprobe aus vier Bundesländern (Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein) insgesamt vier Mal mittels Fragebogen untersucht: Baseline-Erhebung zu Beginn der Klasse 5 (September 2010), weitere Befragungen am Ende der Klasse 5 (Juni 2011), am Ende der Klasse 6 (Juni 2012) sowie sechs Monate nach Ende der Intervention (Dezember 2013). An der Baseline-Erhebung beteiligten sich 45 Klassen mit 3.449 Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 5, die durchschnittlich 10,4 Jahre alt waren (SD=0,59). Erste Ergebnisse sowohl zu Akzeptanz und Praktikabilität als auch zu den Auswirkungen von „Eigenständig werden 5+6“ werden vorgestellt.