Suchttherapie 2011; 12 - S15_4
DOI: 10.1055/s-0031-1284548

Primär- und Sekundärprävention von Tabak- und Alkoholkonsum bei Kindern (PRISETA-Studie)–erste Ergebnisse der interdisziplinären Querschnittsstudie

E Münster 1, CN Knittler 1, D Spahn 1, B Roßbach 1
  • 1Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Mainz

Ergebnissen des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS) zufolge, konsumieren 6,5% der Jungen und 4,4% der Mädchen im Alter von 11 Jahren regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) Alkohol (1). Die Rauchprävalenz der 11jährigen im KiGGS liegt bei den Jungen bei 1,0% und bei den Mädchen bei 0,4% (1). Methode: Die Deutsche Krebshilfe ermöglicht mit ihrer Finanzierung das interdisziplinäre Forschungsprojekt an Grundschulkindern. Ziel ist eine Querschnittsstudie an Grundschulkindern der 3. und 4. Klassen in Hessen. Als Erhebungsverfahren werden ein standardisierter Fragebogen, u.a. zu Selbstangaben von Alkoholkonsum und Nikotinexpositionen, sowie die Sammlung von Speichelproben zur objektiven Erfassung der Nikotinexpositionen eingesetzt. Die Speichelprobensammlung erfolgt ohne körperlichen Eingriff und anonym. Sie ist von epidemiologischer Relevanz, da keine Erkenntnisse vorliegen, ob Kinder diesen Alters zu sozial erwünschten Antworten bei Fragen zu Alkohol- und Tabakkonsum neigen. Ergänzend zur Schülerbefragung werden über eine Befragung der Lehrkräfte Angaben über die Durchführung von Präventionsprogrammen bzgl. Alkohol- und Tabakkonsum an der Schule bzw. in den Klassen gesammelt. Weitergehend wird über die Befragung der Lehrkräfte das soziale Umfeld der Klassen näher erfasst. Ziel ist es, ganzheitliche Erkenntnisse über Wissen, Einstellung und Risikokonsum von Schülern der 3. und 4. Klassen zu generieren, um neue multifaktorielle Ansätze für Präventionsprogramme entwickeln zu können. Ergebnisse: Bis zum 24. Juni 2011 werden die Befragungen der Grundschuldkinder sowie die Sammlung der Speichelproben durchgeführt. Auf dem Deutschen Suchtkongress werden aktuelle ersten Ergebnisse der PRISETA-Studie präsentiert werden können. Dabei sollen die Fragestellung der Nikotinexposition der Kinder und deren sozialerwünschtes Antwortverhalten anhand der Speichelprobenergebnisse im Fokus der Präsentation stehen.

Literatur: Lampert und Thamm 2007: Tabak-, Alkohol- und Drogenkonsum von Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). In: Bundesgesundheitsblatt - Ge-sundheitsforschung - Gesundheitsschutz, 50 S. 600-608