Suchttherapie 2011; 12 - S41_1
DOI: 10.1055/s-0031-1284649

AOK-Familienstudie 2010–Routinen und Rituale fördern die Gesundheit der Kinder – Elternkompetenzen gezielt stärken

K Graffmann-Weschke 1
  • 1AOK Nordost - Die Gesundheitskasse, Berlin-Schöneberg

Das Vorbild der Eltern ist der größte Einflussfaktor auf die Kindergesundheit, zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle AOK-Familienstudie. Nach den Ergebnissen der bisher einmaligen Repräsentativbefragung von Müttern und Vätern legen Deutschlands Eltern großen Wert auf gemeinsame Mahlzeiten, Familienrituale und gemeinsame Zeit mit ihren Kindern, doch sie sind verunsichert. Damit fällt der Einbeziehung der Eltern die Schlüsselfunktion für eine erfolgreiche Präventionsarbeit zu, insbesondere im Hinblick auf die psychische Entwicklung. Für die AOK-Familienstudie 2010 hat die Gesellschaft für angewandte Sozialforschung (GE-F-A-S) im Auftrag des AOK-Bundesverbandes zwischen Februar und April 2010 bundesweit mehr als 2.000 Mütter und Väter zum Alltag mit ihren vier- bis 14-jährigen Kindern befragt. Dabei zeigte sich erneut, dass Einstellung und Vorbildfunktion der Eltern wichtiger sind als die sozioökonomischen Verhältnisse. Bereits die erste AOK-Familienstudie im Jahr 2007 hatte ergeben, dass ein gesundes Aufwachsen von Kindern auch unter ungünstigen wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen möglich ist. Gesundheitsrelevante Alltagsroutinen und nicht die sorgsam vorbereiteten Extras im Tagesablauf erzeugen dabei die Basis für eine erfolgreiche Gesundheitsbildung im Alltag. Außerdem wirken sich ein harmonisches Familienklima sowie gemeinsam in der Familie regelmäßig verbrachte Zeit besonders günstig auf eine gesundheitsfördernde Entwicklung bei den Kindern aus. Insgesamt zeigt sich, dass viele gesundheitsfördernde Selbstverständlichkeiten in den Familien bereits gelebt werden, sie sollten jedoch durch gezielte Präventionsarbeit weiter gestärkt werden.