Suchttherapie 2011; 12 - PO40
DOI: 10.1055/s-0031-1284689

Vorstellung Partizipativer Qualitätsentwicklung des Facharbeitskreises Drogen und Strafvollzug (AK Drogen) der Niedersächsischen AIDS-Hilfe – Projekt der niedersächsischen AIDS-Hilfen zur Optimierung der Prävention von HIV und Hepatitis bei Drogen gebrauchenden Menschen

D Kroniger 1, M Groß 2, G Hosbach 3, U Grajetzki 4, M Block 5, I Schmieta 5
  • 1HIV-/STD- Präventionszentrum der Aids-Hilfe Osnabrück e.V., Osnabrück
  • 2AIDS-Hilfe Emsland e.V., Lingen
  • 3Hannöversche AIDS-Hilfe e.V., Hannover
  • 4Hildesheimer AIDS-Hilfe e.V., Hildesheim
  • 5Niedersächsische AIDS-Hilfe e.V., Hannover

(A) Forschungsthema/Fragestellung

Die Verbesserungen im Bereich der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten von HIV/Aids bewirkten eine Notwendigkeit zur Neubestimmung der strukturellen HIV-Prävention in Aids-Hilfen. Beobachtete Problemfelder waren (siehe Tabelle 1):

1. „Drogen gebrauchende Menschen“: 2. „Strafvollzug“

Fragestellung ist ein partizipitativer Qualitätsentwicklungsprozess (PQE):

1. Wie kann der Situation im Rahmen der HIV-Prävention begegnet werden? 2. Welche Strategien können dieser Entwicklung entgegenwirken? 3. Welche Konzepte der Aids-Hilfen können hierfür besondere effizient genutzt werden?

(B) Beschreibung

2008: Auseinandersetzung: überregionaler Austausch, Gespräche mit der DAH, Teilnahme an der PQE-Fortbildungsreihe der DAH.

2009: Grundlagen schaffen: Bausteine zur Verbesserung der Kommunikation in der Drogenarbeit: 1. Ausbildung von KISS-TrainerInnen, 2. Erstellung eines Films als Arbeitsmaterial für substituierende Ärzte 3. Erstellung des Positionspapieres zur Gesundheitsförderung in Haft, 4. Fortbildung–Methode „Motivational Interviewing I“

2010: PQE -Prozess: 1. Thesen diskutiert, Bestandsaufnahme. 2. Gespräch mit der KVN, Vorstellung des Films im Qualitätszirkel Substitution. 3. Erste KISS-Gruppe wird in Osnabrück durchgeführt. 4. Workshop des AK Drogen, Methoden: Brainstorming, Psychodrama, Auswertung, Fragebogenerstellung. 5. Workshop: Stufen der Partizipation den Angeboten zugeordnet. 6. Workshop.: Auswertung Fragebögen, Grobstruktur eines Profils entwickelt.

(C) Schlussfolgerung

1. Die Auswertung der Fragebögen bestätigt, dass in der Arbeit umgesetzte Qualitätsmerkmale von Klienten wahrgenommen und als unterstützend erlebt werden. Ebenso der Erfolg der Durchführung der KISS-Gruppe. 2. Dem Prozess wird als wichtig und sinnvoll, zugestimmt.

(D) Nächste Schritte

PQE in 2011–Ziele: 1. Der HIV-Prävention im Fachbereich Drogen den Leitlinien und der Haltung entsprechendes strukturiertes und aktuelles Profil geben.

Tabelle 1: Problemfelder der Aidsprävention

(a) Prävention

(b) Anti-Diskriminierung

Drogen gebrauchende Menschen

1. Defizite in der Versorgung mit Ersatzdrogen

2. Zunahme von riskantem Konsumverhalten

3. Zunehmende Verelendung durch Verlust des Substitutionsplatzes

1. Diskriminierendes Verhalten gegenüber den Klienten

Haft

1. Defizite in der medizinischen Versorgung, insbesondere mit Ersatzdrogen

2. Riskantes Konsumverhalten bleibt konstant

1. Diskriminierendes Verhalten gegenüber den Klienten