Z Gastroenterol 2011; 49 - V08
DOI: 10.1055/s-0031-1285145

Single Incision Laparoscopic Surgery (SILS) bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED)

EJM Rijcken 1, R Mennigen 1, I Argyris 1, N Senninger 1, M Brüwer 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Klinik und Poliklinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Germany

Einleitung: Single Incision Laparoscopic Surgery (SILS) ist eine Weiterentwicklung der minimal invasiven Chirurgie, bei der nur ein einzelner Zugang verwendet wird. Wir berichten über Ergebnisse der SILS-Technik bei Patienten mit CED.

Patienten und Methoden: Bei 27 Patienten (10m, 17 w, Alter 37 (18–64) Jahre, BMI 21,2 (16,8–33,9)kg/m2) mit einer therapierefraktären chronisch entzündlichen Darmerkrankung (24 x Morbus Crohn, 3 x Colitis ulcerosa) wurde von 5/2010 bis 2/2011 eine elektive minimal invasiv assistierte Darmresektion unter Verwendung des SILSTM-Ports durchgeführt. 10 Patienten waren abdominell voroperiert. Die präoperative anti-inflammatorische Medikation bestand aus Anti-TNF- α-Präparate (14/27), Decortin H (10/27), Azathioprin (8/27), Cyclosporin (2/27), Methotrexat (2/27) und 5-ASA (5/27). Demographische Daten sowie perioperative Parameter wurden ausgewertet (Angaben als Median mit Range).

Ergebnisse: Bei allen Patienten wurde das Abdomen über einen paraumbilikalen SILS-Port erreicht. Zusätzliche Trokare wurden nicht verwendet. Folgende Resektionen wurden durchgeführt: 1 x Hemikolektomie rechts, 14 x Ileocoekalresektion, 6 x Dünndarmsegmentresektion, 7 x Strikturoplastik, 4 x Sigmaresektion, 3 x subtotale Kolektomie nach Hartmann, 1 x subtotale Kolektomie mit Ileorektostomie, 1 Proktokolektomie mit Ileum-J-Pouch. Die initiale Schnittlänge betrug 2,5 (2–3,5)cm, bei 12 Patienten wurde diese bei entzündlich verdicktem Mesenterium zur Präparatebergung auf maximal 5cm erweitert. Die Konversionsrate lag bei 14,8% (4/27). Grund war jeweils ein Konglomerattumor. Die mediane Operationszeit lag bei 134 (87–294) Minuten. Die Komplikationsrate betrug 14,8% (je 1 x Anastomoseninsuffizienz, Nachblutung, Abszess oder Hämatom), wobei 2 x eine operative Revision erfolgte. Wundinfekte traten 2 x auf (7,4%). Die Liegezeit betrug 9,8 (5–36) Tage.

Schlussfolgerung: SILS ist ein praktikables und sicheres Verfahren bei Patienten mit CED. Eine Vielzahl von Eingriffen können in der SILS-Technik durchgeführt werden. Die Reduktion der Wundlänge könnte im Falle eines Rezidivs den abdominellen Zugang erleichtern sowie die Inzidenz von Narbenhernien und Adhäsionen reduzieren. Ein postuliertes verbessertes kosmetisches Ergebnis soll objektiviert werden.