Z Gastroenterol 2011; 49 - V09
DOI: 10.1055/s-0031-1285146

Schlauchmagenbildung mittels transvaginaler Hybrid-NOTES-Technik: Erste Erfahrungen einer kleinen Serie

M Utech 1, J Halter 1, A Knapp 1, R Riege 1, M Büsing 1
  • 1Klinikum Vest, Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Recklinghausen, Germany

Einleitung: Die laparoskopische Schlauchmagenbildung (eng.: laparoscopic sleeve grastrectomy; LSG) hat sich in der Behandlung der morbiden Adipositas etabliert. Ebenfalls findet NOTES (natural orifice translumenal endoscopic surgery) mit verschiedensten Zugangswegen mehr und mehr Anwendung. Erste Erfahrungen machten wir mit der transvaginalen Hybrid-NOTES-Technik bei Cholezystektomien und haben diese auf die Durchführung von LSG übertragen. Wir berichten von einer kleinen Serie an LSG mit transvaginalen Zugang im Sinne einer Hybrid-NOTES-Technik.

Methode: Nach adäquater Aufklärung der Patientinnen erfolgte die Operation wie zuvor durch Ramos et al beschrieben. (Surg Obes Relat Dis. 2008 660–3).

Ergebnisse: Im Zeitraum 1/2009 bis 12/2010 erfolgte bei 18 Patientinnen mit einer Adipositas Grad II-III eine transvaginale LSG. Das Durchschnittsalter der Patientinnen betrug 42 Jahre (32–50 Jahre) und der mittlere BMI 39,3kg/m2 (Bereich 35,5–46,8kg/m2). Die transvaginale Technik erlaubt die Reduktion der benötigten Ports auf eine durchschnittliche Anzahl von 3,2. Die mittlere Operationszeit betrug 98 Minuten (75–140 Minuten). In Bereich des transvaginalen Zugangs wurde in keinem Fall postoperativ Schmerzen angegeben. Nachblutungen oder Infektionen traten dort ebenfalls nicht auf. Abhängig von der intraabdominellen Fettmasse erfolgte die Präparation bzw. transvaginale Assistenz. Diese war zum Teil nur bedingt möglich. In allen Fällen konnte das Magenresektat transvaginal geborgen werden. Bei einer Patientin trat eine proximale Leckage auf. Mortalität wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Daten dieser Serie zeigen, dass dieses Operationsverfahren durchführbar ist, aber systematische Probleme aufweist. Die Präparation und das Staplern des Magens waren nicht in allen Fällen transvaginal durchführbar. Aufgrund der intraabdominellen Fettverteilung gestaltete sich das Erreichen des Oberbauches schwierig. Es machte einen ständigen Wechsel zwischen Trendelenburg und Anti-Trendelenburg-Position notwendig. Für die endgültige Einführung der Schlauchmagenbildung mittels transvaginaler Hybrid-NOTES-Technik müssten längere transvaginale Ports und Stapler entwickelt werden.