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DOI: 10.1055/s-0031-1285193
Wirtsspezifische Response-Marker unabhängig vom IL-28B-Genotyp für das Ansprechen auf eine individualisierte Therapie bei Patienten mit chronischer HCV Typ 1- Infektion
Hintergrund: In den letzten Jahren konnten in zahlreichen Studien verschiedene Response-Marker identifiziert werden, welche mit einem verbesserten Therapieansprechen bei chronischer Hepatitis C assoziiert waren. Unlängst zeigte sich für einen Polymorphismus im Bereich des IL-28B-Gens eine hochsignifikante Korrelation mit einer dauerhaften virologischen Response (SVR). Das Ziel der folgenden Studie war herauszufinden, welche Faktoren in der Kombinationstherapie mit Peg- Interferon/Ribavirin bei Patienten mit chronischer HCV Typ 1-Infektion unabhängig vom IL-28B-Genotyp mit einem Therapieansprechen assoziiert sind.
Methoden: 398 Patienten mit HCV Genotyp 1 wurden im Rahmen einer prospektiven Studie (INDIV-2) mit PEG-Interferon alfa-2b und Ribavirin 24 bis maximal 72 Wochen behandelt. Die Therapiedauer wurde anhand der Zeitdauer kalkuliert, die ein Patient benötigte, um zum ersten Mal HCV RNA negativ mittels TMA-Test (Nachweisgrenze 5,3 IU/ml) zu werden sowie unter Berücksichtigung der Ausgangsviruslast. Verschiedene Baseline Faktoren sowie der IL28B Genotyp wurden erfasst und hinsichtlich des Therapieansprechens evaluiert.
Ergebnisse: In der univariaten Analyse waren die folgenden Parameter mit einer SVR assoziiert: IL-28B Genotyp (p<0,0001), niedrige GGT (p<0,0001), niedriges Ferritin (p<0,0001), niedriger Fibrosegrad (p<0,0001), niedriges Alter (p=0,003), hohes Cholesterin (p=0,016), niedrige GOT (p=0,037), niedriger HOMA Index (p=0,039) sowie niedrige Insulinspiegel (p=0,040). In der multivariaten logistischen Regressionsanalyse konnten GGT (p=0,005), Cholesterin (p=0,014), Ferritin (p=0,049) und Fibrosegrad (p=0,032) als unabhängige prädiktive Faktoren identifiziert werden, wenn der IL28-B Genotyp nicht berücksichtigt wurde. Wurde der IL-28B Genpolymorphism in die Analyse eingeschlossen, stellte er den Hauptprognosefaktor dar (p=0,002) neben Cholesterin (p=0,012), GGT (p=0,033), Ferritin (p=0,037) und Fibrosegrad (p=0,05).
Schlussfolgerung: Hohes Cholesterin, niedrige GGT, niedriges Ferritin sowie ein niedriger Fibrosegrad sind in der multivariaten logistischen Regressionsanalyse unabhängig vom IL-28B- Genotyp prädiktiv für die SVR-Rate in der Interferon-basierten Therapie bei Patienten mit chronischer HCV Typ 1-Infektion.