Z Gastroenterol 2011; 49 - V94
DOI: 10.1055/s-0031-1285230

Ergebnisse der Resektion des hilären Cholangiokarzinoms (Klatskin Tumoren)

MA Juratli 1, H Merz 1, M Natour 1, F Ulrich 1, TJ Vogl 2, S Zeuzem 3, WO Bechstein 1, C Mönch 1
  • 1Universitätsklinik Frankfurt, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt, Germany
  • 2Universitätsklinik Frankfurt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt, Germany
  • 3Universitätsklinik Frankfurt, Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Hepatologie, Pneumologie, Allergologie, Endokrinologie und Diabetologie, Frankfurt, Germany

Einleitung: Das hiläre Cholangiokarzinom ist eine seltene maligne Erkrankung des primären Leberkarzinoms. Die En-bloc-Resektion von Tumor und Leber hat zu einer Verbesserung der chirurgischen Ergebnisse beim hilären Cholangiokarzinom geführt. Im folgenden berichten wir über die Ergebnisse in unserer Klinik.

Patienten und Methoden: Zwischen Januar 2002 und Dezember 2010 wurden 73 Patienten mit hilärem Cholangiokarzinom behandelt. Das Durchschnittsalter lag bei 63,5±7,5 Jahren, das Verhältnis männlicher zu weiblichen Patienten bei 2:1. Es wurde weder eine neoadjuvante Therpie noch Maßnahmen zur präoperativen Größeninduktion der Leber angewendet.

Ergebnisse: Die Resektionsrate betrug n=46 (63%). Folgende Operationen wurden angewandt: Trisegmentektomie rechts/links (n=11), Hemihepatektomie rechts/links (n=35) und explorative Laparotomie (n=27). In n=33 (72%) Fällen lage eine R0 Resektion verglichen mit n=13 (28%) R1 Resektionen vor. Todesfälle traten in n=9 (12%) Fällen auf mit folgenden Todesursachen: MOV, Leberversagen, Lungenembolie und Asystolie. Die Komplikationsrate wie Anastomoseninsuff., Fistel, Wundinfekt oder Revision lag in unserem Patientengut bei 34%. Gallelecks mit und ohne Abszessbildung traten in 8% aller Patienten auf. Das Ein- und Dreijahresüberleben der Patienten mit einer N0-Situation liegt bei 72% und 50%, das der N1/2-Patienten bei 54% und 0%. Als prognostisch signifikante Faktoren erwiesen sich in der multivariaten Analyse aller Patienten mit hilärer und Leberresektion der Lymphknotenbefall, bei alleiniger Berücksichtigung der Patienten mit Leberresektion die R-Situation. Diagnostischer Aufwand und die mit einer grundsätzlichen Leberresektion verbundene erhöhte Patientenbelastung erscheinen aufgrund unserer Ergebnisse vertretbar.

Schlussfolgerung: Alle verfügbaren Daten sprechen dafür, dass nur durch chirurgische Resektion das Überleben beim hilären Cholangiokarzinom entscheidend verlängert werden kann, wenn auch naturgemäß randomisierte Studien nicht verfügbar sind. Die N0- und R0-Situation sind in den meisten multivariaten Analysen wichtigste prognostische Parameter. Die Operation sollte als en-bloc-Resektion von Tumor und Leber unter Mitresektion des 1. Segmentes erfolgen.