Z Gastroenterol 2011; 49 - V104
DOI: 10.1055/s-0031-1285240

Kontrastverstärkter Ultraschall mit Bildfusion als neue Methode zur Evaluation des Therapieerfolges nach TACE bei HCC

H Wobser 1, R Wiest 1, M Jung 2
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Regensburg, Germany
  • 2Institut für Röntgendiagnostik, Regensburg, Germany

Hintergrund: Transarterielle Chemoembolisation (TACE) ist ein wichtiges Verfahren zur lokoregionären Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC). Aktuell wird der Embolisationserfolg mittels Nativ-CT 24h nach TACE und kontrastverstärktem CT nach 6–8 Wochen kontrolliert. Kontrastverstärkter Ultraschall (CEUS) bietet die Möglichkeit, (residuelle) Tumorvaskularisation ohne zusätzliche Strahlenbelastung zu detektieren.

Ziel der Studie war es, den Therapieerfolg nach TACE mittels Bildfusion von CEUS mit CT im Vergleich zu Nativ-CT und Follow-up CT zu evaluieren.

Methoden: 30 Pat. mit HCC (23 ♂, Alter 46–81 Jahre, BCLC A-D) wurden 24h nach TACE mit 1) CEUS mit Bildfusion mit CT und 2) Nativ-CT untersucht. Kontroll KM-CT erfolgte nach 6–8 Wochen. CEUS wurde mit einem 1–5MHz Multifrequenzschallkopf (LOGIQ E9/GE) nach Bolusinjektion von 2,4ml Sonovue® durchgeführt. Reduktion der Tumorvaskularisation <25% galt als „erfolgreiches„ Therapieansprechen, während Level >25% als „unzureichendes„ Ansprechen eingestuft wurden. Erfassung der HCC-Herde durch die Embolisatspeicherung wurde im Nativ-CT als „erfolgreich„ gewertet.

Ergebnisse: Bildfusion von CEUS mit CT war in allen 30 Pat. möglich. In 16 Pat. (16/30) erbrachte CEUS 24h nach TACE eine residuelle Tumorvaskularisation i.S. eines partiellen Therapieansprechens, was sich im KM-CT 6–8 Wochen später in allen 16 Pat. (16/16) bestätigte. In 14 Pat. (14/30) zeigte CEUS eine Ausschaltung der Tumorvaskularisation i.S. eines Therapieerfolges. 4 der 14 Pat. wiesen im KM-CT 6–8 Wochen später ein Rezidiv auf (4/14). Von den 30 im Nativ-CT als erfolgreich gewerteten TACE waren 20 falsch beurteilt. Somit war CEUS zur Beurteilung des Therapieerfolges mit einer Sensibilität von 80%, Spezifität von 100% und einem positiv-prädiktivem Wert (PPV) von 1 (bzw. NPV 0,71) dem Nativ-CT überlegen.

Fazit: Bildfusion von CEUS mit CT erlaubt eine sehr spezifische und positiv prädiktive Evaluation des Embolisationserfolges nach TACE und sollte somit -bei zudem fehlender Strahlenbelastung- das post-TACE Nativ-CT ersetzen. Im Gegensatz zum Nativ-CT ermöglicht die Bildfusion mit CEUS, frühzeitig ein unzureichendes Therapieansprechen zu erkennen, sodass ein engmaschiges Monitoring des Pat. oder eine Re-Therapie vorgenommen werden kann.