Z Gastroenterol 2011; 49 - V109
DOI: 10.1055/s-0031-1285245

Die extralevatorische abdominoperineale Rektumamputation sichert die lokale chirurgische Radikalität in der Behandlung fortgeschrittener, tief sitzender Rektumkarzinome.

CW Strey 1, K Holzer 1, G Woeste 1, C Gog 1, WO Bechstein 1
  • 1Uniklinik Frankfurt, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Frankfurt am Main, Germany

Hintergrund: Lokal fortgeschrittene und tiefsitzende Rektumkarzinome mit der Indikation zur abdominoperinealen Rektumamputation weisen in Abhängigkeit vom T-Stadium bislang eine hohe Rate (zwischen 18% und 49%) an Tumor-positiven zirkumferentiellen Absetzungsrändern (ZAR) mit gesteigertem lokalen Rezidivrisiko auf. Die extralevatorische abdominoperineale Rektumamputation (elAPR) mit Entfernung des M. levator ani verspricht eine Verbesserung der lokalen Radikalität. Die chirurgische Tumorkontrolle und die perioperative Mortalität dieses Verfahrens wurde anhand der ersten 14 Patienten überprüft.

Methodik: Zwischen Dez. 2008 bis Okt. 2010 wurden 14 elAPR bei Rektumkarzinom mit glutealer Verschiebelappenplastik zur Defektdeckung im zertifizierten Darmzentrum behandelt und prospektiv analysiert. 13 Patienten erhielten eine neoadjuvante Radiochemotherapie (50Gy, 5-FU).

Ergebnisse: 14,1 Mon (5–25) mediane Nachbeobachtungszeit, 1 Lokalrezidiv, Mortalität 1/14 (19 Monate post OP, UICC IV). Der mittlere ZAR betrug 9,3±9mm. 12/14 Patienten zeigten eine R0 Resektion. Jeweils eine Ureter- und Urethraverletzung heilten folgenlos aus. Perineale Wundkomplikationen traten bei 4 Patienten auf.

Zusammenfassung: Das Verfahren der elAPR mit glutealer Verschiebelappenplastik erlaubt eine Verbesserung der chirurgischen Radikalität und eine sichere Defektdeckung für die Versorgung tiefsitzender Rektumkarzinome mit der Indikation zur Amputation.