Z Gastroenterol 2011; 49 - V113
DOI: 10.1055/s-0031-1285249

Klinischer Verlauf bei Patienten mit Peritonealkarzinose bei gastrointestinalen Tumoren: prospektive Analyse nach intraperitonealer Catumaxomabtherapie, zytoreduktiver Chemotherapie mit HIPEC oder systemischer Chemotherapie

N Cerasani 1, P Oetting 1, MM Heiss 1, M Ströhlein 1
  • 1Klinikum Köln Merheim, Viszeral-Gefäß- und Transplantationschirurgie, Köln, Germany

Hintergrund: Die Peritonealkarzinose (PC) stellt ein fortgeschrittenes Tumorstadium dar, der bei 15–30% alle gastrointestinalen Tumoren auftritt. Abgesehen von einer limitierten Prognose ist die PC vor allem mit der klinischen Problematik der intestinalen Obstruktionen und der Aszites verbunden, die die Lebensqualität einschränken.

Ziel der Studie ist eine prospektive Analyse des Verlaufs bei Patienten nach Catumaxomabtherapie (CATU), HIPEC oder systemischer Chemotherapie (CT)

Methoden: Zwischen 2006 und 2010 wurden 164 Patienten mit Peritonealcarzinose bei gastrointestinalen Tumoren eingeschlossen. 63 Patienten wurden mit systemischer Chemotherapie 54 mit chirurgischem Cytoreduktion + HIPEC und 45 mit Catumaxomab behandelt.

Es erfolgte eine prospektive Datenerfassung und Analyse bezüglich intestinaler Funktion und Obstruktion, Aszites und schwerwiegende Nebenwirkungen sowie das Überleben.

Ergebnisse: Schwerwiegende Nebenwirkung traten bei 12,5% (HIPEC), 9,1% (CATU) und 5,7% (CT) auf. Intestinale Obstruktionen waren nach HIPEC (14,4%) und nach CATU (22,7%) signifikant niedriger als mit CT (42,9%, p=0,04).

Aszitis wurde nach CT bei 21%, nach HIPEC bei 9,4% und bei 0% der Patienten nach CATU beobachtet (p=0,02).

Die Rate an Operationen nach Therapie war nach CT mit 39% deutlich höher im Vergleich zur HIPEC (3,1%) und CATU (18,1%).

Sowohl in der HIPEC (20,1 Monate; p=0,02) als auch in der CATU-Gruppe (15,2 Monate; p=0,02) zeigte sich ein gesamte verlängertes Überleben im Vergleich zur Chemotherapie (7,0 Monate).

Schlussfolgerungen: Die HIPEC Therapie fuhrt bei geeigneten Patienten zur einen Verlängerung des gesamten Überlebens und Verbesserung der Lebensqualität.

Die Catumaxomabtherapie ist eine neue Therapieoption, die mit einem deutlichen Benefit verbunden ist und auch bei nicht-resektablen Peritonealcarzinose

eingesetzt werden kann.

Je nach Ausmaß der Peritonealkarzinose und klinische gesamte Situation können Patienten mit PC von beiden Verfahren erheblich profitieren.