Z Gastroenterol 2011; 49 - V134
DOI: 10.1055/s-0031-1285270

Eine neu entwickelte elektrochemische Messmethode ermöglicht den Nachweis der H. pylori Infektion innerhalb von nur 10 Sekunden

H Neumann 1, S Foertsch 2, 3, M Vieth 4, B Ritter 1, 2, R Kuth 2, S Roll 5, MF Neurath 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Workflow & Solutions Division, Siemens AG, Erlangen, Germany
  • 3Department of Chemistry and Pharmacy, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Germany
  • 4Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany
  • 5Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Charité, Berlin, Germany

Einleitung: Die Helicobacter pylori (H. pylori) Infektion betrifft weltweit ca. 50% der Bevölkerung und ist mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung der peptischen Ulkuserkrankung, des Magenkarzinoms und des Magenlymphoms assoziiert. Diagnostische Nachweisverfahren schließen unter anderen den Ureaseschnelltest (HUT), Atemteste und Antigenteste ein.

Ziele: Die Ziele dieser Studie waren die Entwicklung eines neuen Prototypen für den schnellen Nachweis der H. pylori Infektion und der Vergleich der diagnostischen Wirksamkeit mit dem HUT, der Immunhistochemie sowie dem C-13 Atemtest.

Methodik: Gegenwärtig wurden 44 Patienten (25 Frauen; Altersmedian, Range 26 bis 85 Jahre) in diese prospektive Studie eingeschlossen. Das neue elektrochemische Nachweisverfahren beruht auf der Messung von Potentialschwankungen, die zwischen zwei Elektroden abgeleitet werden und sehr sensitiv auf den Nachweis von Ammoniak reagieren. Die Gewebeproben wurden im Rahmen der Studie entsprechend der Sydney-Klassifikation aus dem Magenantrum und -korpus für den HUT, die Immunhistochemie sowie das neuartige H. pylori Detektionsverfahren entnommen. Die Ergebnisse des HUT wurden nach 24 Stunden abgelesen. Weiterhin wurde bei jedem Patienten ein C-13 Atemtest durchgeführt. Als Goldstandard der H. pylori Detektion wurde der immunhistochemische Nachweis der Infektion definiert.

Ergebnis: Die bereits etablierten Nachweisverfahren von H. pylori zeichneten sich durch jeweils hervorragende Sensitivitäten und Spezifitäten aus und betrugen für den HUT 100% und 95%, für den C13-Atemtest 100% und 95% sowie jeweils 100% für den immunhistochemischen Nachweis. Das neuartige Verfahren zum schnellen H. pylori Nachweis erreichte eine Sensitivität von 100% und eine Spezifität von 95% und ermöglichte eine Bestimmung des H. pylori Nachweises innerhalb von nur 10 Sekunden.

Schlussfolgerung: Das neuartige Detektionsverfahren ermöglicht den Nachweis der H. pylori Infektion mit vergleichbaren Sensitivitäten und Spezifitäten gegenüber den bereits etablierten Verfahren, jedoch innerhalb eines Zeitraumes von nur 10 Sekunden. Damit hat das neue Verfahren das Potential die Diagnostik und Therapie der H. pylori Infektion noch weiter zu verbessern.