Z Gastroenterol 2011; 49 - P014
DOI: 10.1055/s-0031-1285286

Wertigkeit der Endosonografie zur Therapieplanung beim Magenkarzinom

W Bohle 1, A Scheidig 1, WG Zoller 1
  • 1Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart, Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Stuttgart, Germany

Einleitung: Die Behandlung resektabler Magenkarzinome ist durch die Etablierung der multimodalen perioperativen Therapie bei lokal fortgeschrittenen Tumoren (> T2u./o. N +) revolutioniert worden. Voraussetzung für die Therapiestratifizierung ist hierbei ein genaues präoperatives Staging. Unter Studienbedingungen ist die Endosonografie (EUS) das Verfahren mit der höchsten diagnostischen Genauigkeit bei der Beurteilung des lokalen Tumorstadiums. Ziel der Arbeit war, die Verlässlichkeit des endosonographischen Tumorstagings im klinischen Alltag zu untersuchen.

Methodik: Wir analysierten die Daten von 61 Patienten mit insgesamt 62 resektablen Magenkarzinomen. 28 Tumore lagen im Bereich der Kardia, 34 im übrigen Magen. 15 Tumore waren hoch, 47 gering differenziert. Alle Patienten wurden im Rahmen des Routinestagings präoperativ endosonografiert. Bestimmt wurden das T- und N-Stadium. Kein Patient erhielt präoperativ eine neoadjuvante Behandlung. Als Goldstandard diente das pathologisch-histologisch aufgearbeitete Operationspräparat.

Ergebnisse: 43 Tumore wurden pathologisch-histologisch als lokal fortgeschritten (> T2u./o. >N0) klassifiziert. Hiervon wurden durch die EUS 40 korrekt eingestuft. Von den 19 lokal nicht fortgeschrittenen Tumoren (T1–2, N0) wurden mittels EUS 15 korrekt eingestuft, 4 weitere als Fortgeschritten fehlbeurteilt. Die Sensitivität für den Nachweis lokal fortgeschrittener Tumore betrug 93%, die Spezifität 78%.

Zusammenfassung: Die Endosonografie kann auch im klinischen Alltag mit sehr guter Genauigkeit für die Therapiestratifizierung beim resektablen Magenkarzinom eingesetzt werden.