Z Gastroenterol 2011; 49 - P020
DOI: 10.1055/s-0031-1285292

Radiofrequenzablation von Rest-Barrett-Epithel nach endoskopischer Resektion von Früh-Karzinomen bzw. hochgradiger Dysplasie – Erfahrungen aus einem regionalen Versorgungskrankenhaus

P Troschel 1, B Dahl 1, J Behrends 1, A Schütte 1, D Scholz-Brand 1, L Paulenz 1, H Seifert 1
  • 1Klinikum Oldenburg, Gastroenterologie, Oldenburg, Germany

Einleitung: Die Kombination von endoskopischer Resektion (ER) von Frühkarzinomen bzw. hochgradigen Dysplasien im Barrett-Epithel (BE) mit der Radiofrequenzablation (RFA) verbliebener gering dysplastischer Barrett-Reste wurde in der Amsterdamer Pilotstudie mit kleinen Patientenzahlen als effektiver und sicherer Vorgehensweg belegt. Die Verlaufsbeobachtung der in unserer Abteilung so behandelten Patienten bestätigt diese Einschätzung auch aus der Versorgungssituation heraus.

Methodik: Den Patienten, die bei uns langfristig nach ER von Frühkarzinomen (13x) bzw. hochgradigen Dysplasien (4x) in BE endoskopisch nachkontrolliert wurden, wurde zur weiteren Risikoreduktion die RFA dieses Rest-BE angeboten. Seit Mitte 2009 stimmten 17 Patienten diesem Vorgehen zu, von denen 2 mittels ESD und 15 mittels EMR (1–5x) sowie davon 4ergänzend mittels APC vorbehandelt waren. Es erfolgte eine RFA mit dem BarrX-System, die bei Rest-BE nach einem halben Jahr wiederholt wurde.

Ergebnis: Aufgrund von Narbenstrikturen bzw. bei nur noch verbliebenen Barrett-Zungen kam das Halo-360-Verfahren primär nur bei 4 Patienten zum Einsatz; einmal musste zum Einführen des Halo-90-Systems eine Nadelmesserinzision einer narbigen Striktur vorgenommen werden. 10 Patienten wurden einmal, 6 zweimal und 1 dreimal ablatiert (insgesamt 25 RFA). Blutungen oder Perforationen traten nicht auf; ein Patient mit vorbougierter Striktur nach EMR musste auch nach den beiden RFA jeweils mehrfach bougiert werden. Bis zur aktuellen Zwischenauswertung wurde bei 10 Patienten mit einer mindestens halbjährigen Nachbeobachtung eine komplette Barrett-Eradikation erzielt (nach 6x einer RFA und 4x zwei RFA), wobei allenfalls winzige Zungen/Inseln verblieben, die mit APC vollständig destruiert wurden; die Ausgangs-Ausdehung belief sich dabei auf im Mittel 2,3cm. 7 Patienten bedürfen noch der Weiterbehandlung bzw. Nachkontrolle.

Schlussfolgerung: Die RFA ist auch nach ER mit den dann vorliegenden narbigen Veränderungen ein sicheres Verfahren, wenn diesem Umstand bei der technischen Durchführung Rechnung getragen wird. Vor allem die erste RFA, wenn möglich mit dem zirkulären Ablationsballon, kann die verbliebene Barrett-Fläche substantiell reduzieren; kleine Reste bedürfen aber oft der konsequenten Nachbehandlung.