Z Gastroenterol 2011; 49 - P052
DOI: 10.1055/s-0031-1285324

Kontrastmittelverstärkte Endosonografie hilft bei der Differenzierung gastrointestinaler Stromatumoren von gutartigen Läsionen

K Kannengiesser 1, R Mahlke 1, F Petersen 1, T Kucharzik 1, C Maaser 1
  • 1Städtisches Klinikum Lüneburg, Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie, Lüneburg, Germany

Einleitung: Die Endosonografie (EUS) hat die Diagnostik fokaler Läsionen im oberen GI Trakt deutlich bereichert. Dennoch bleibt die Differenzierung benigner Läsionen von malignen Prozessen häufig schwierig.

Bei submukösen Raumforderungen sind Gastrointestinale Stromatumore (GIST) oft mittels nativer EUS nicht von gutartigen Veränderungen wie Lipomen und Leiomyomen zu differenzieren, so dass eine bioptische Sicherung nach Nadelinzision nötig wird, was mit einem erhöhten Blutungsrisiko verbunden ist.

Transabdominell hat sich kontrastmittelverstärkter Ultraschall in den vergangenen Jahren als Diagnostik u.a. unklarer Leberläsionen mittels der Perfusionscharakteristik etabliert.

Da die neue EUS-Geräte-Generation auch eine harmonische kontrastmittelverstärkte Endosonografie (CEH-EUS) ermöglicht, soll mit dieser Studie dessen Fähigkeit zur Differenzierung von gastralen submukösem Läsionen evaluiert werden.

Methoden: 10 Patienten mit submukösen gastralen Läsionen wurden mit zunächst mit nativer EUS und nachfolgend CEH-EUS untersucht. Hierzu erhielten die Patienten 5ml SonoVue (Bracco, Inc.) intravenös. Die Endosonografiedaten wurden als Videofilm dokumentiert und die Perfusionscharakteristik unmittelbar postinterventionell bestimmt. Zytologie von EUS-Feinnadelaspirationen oder Histologie, wo verfügbar, dienten als Goldstandard.

Ergebnisse: Mittels CEH-EUS wurden 5 Läsionen mit Kontrastmittel-Hypoenhancement (max. Intensität 6 +-4db) und 5 Läsionen mit Hyperenhenancement (Intensität 50 +-20db) gefunden. Letztgenannte stellten sich sämtlich als GIST dar und wurden chirurgisch reseziert. Bei den 5 Läsionen mit Hypoenhancement ergab die Zytologie 4 Leiomyome und 1 Lipom. In 2 von 5 Patienten mit GIST kam es nach Knopflochbiopsie zu einer Nachblutung, die einer endoskopischen Therapie bedurfte.

Schlussfolgerung: In dieser kleinen Patientenkohorte konnte mit CEH-EUS klar zwischen GIST und benignen Läsionen differenziert werden. Sollten sich diese Ergebnisse in einer größeren Kohorte bestätigen, könnte bei submukösen Magenwandläsionen mit Kontrastmittel-Hyperenhancement möglicherweise auf eine histologische Sicherung verzichtet und primär operiert werden, Läsionen mit Hypoenhancement sollten dann punktiert oder endosonographisch kontrolliert werden.