Z Gastroenterol 2011; 49 - P053
DOI: 10.1055/s-0031-1285325

Einfluss des Curriculum Sedierung und Notfallmanagement in der Endoskopie für Pflege- und Assistenzpersonal (DEGEA-Curriculum) auf die Prozess- und Strukturqualität in der gastrointestinalen Endoskopie in Praxen und Klinik – Vorläufige Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

K Leicht 1, D Schilling 1, U Beilenhoff 2, E Kern-Waechter 3, A Riphaus 4
  • 1Diakonie Krankenhaus Mannheim GmbH, Medizinische Klinik II, Mannheim, Germany
  • 2DEGEA, 1. Vorsitzende, Ulm, Germany
  • 3ekw.concept, Walldorf, Germany
  • 4Knappschaftskrankenhaus Medizinische Universitätsklinik, Bochum, Germany

Einleitung: Nach Veröffentlichung der S3 Leitlinie Sedierung in der Endoskopie hat die DEGEA ein Curriculum für ein dreitägiges Ausbildungsseminar entwickelt, um den geforderten personellen Voraussetzungen zu entsprechen. Von Januar 2009 bis März 2011 wurden hiernach über 4000 medizinische Fachangestellte oder Pflegekräfte ausgebildet.

Ziele: Die hier vorgestellte Umfrage soll analysieren, ob diese Kurse Einfluss auf die Prozess- und Strukturqualität der Sedierung in der gastrointestinalen Endoskopie genommen haben.

Material und Methode: 2113 Kurs-Teilnehmern, die in der Zeit von Januar 2009 bis Juni 2010den Kurs absolviert haben, erhielten im Zeitraum Oktober/November 2010 einen Fragebogen mit insgesamt 41 Einzelfragen zugesandt, zu folgenden Kategorien: – Personalstruktur der Abteilung/– Räumliche und apparative Struktur der Abteilung/- Sedierung und Überwachung peri – und postinterventionell/- Entlassungsmanagement/– Komplikationsmanagement. Die Fragen bezogen sich jeweils auf die Situation vor und nach dem Kurs, um somit einen Entwicklungsprozess nachvollziehen zu können. Von allen Teilnehmern war nur ein Fragebogen pro Abteilung gewünscht.

Ergebnisse: 219 Fragebögen liegen bisher vor (davon 119 Kliniken, 100 Praxen). Die Tabelle zeigt den Verlauf einiger ausgewählter Parameter.

Tabelle 1: Verlauf ausgewählter Parameter

Klinik

Praxis

Personelle Umstrukturierung/Neueinstellungen (%)

54,6 der Kliniken

20 der Praxen

RR Messung periinterventionell (vor/nach Kurs, %)

86,6/98,3

82/96

RR Messung postinterventionell (vor/nach Kurs, %)

62,2/81,5

62/71

Ambu-Beutel im Untersuchungsraum vorhanden
(vor/nach Kurs, %)

75,6/89,9

81/92

Sicherungsaufklärung (vor/nach Kurs, %)

41,8/58

68/81

Zeitnahe Vorbereitung der Medikamente (vor/nach Kurs, %)

79,0/96,0

82/89

Zeitnahe Dokumentation postinterventionell (vor/nach Kurs, %)

47,9/68,1

31/47

Sedierung durch unabhängige 3. Person (vor/nach Kurs, %, allerdings bei Kliniken nur 100 von 119 und bei Praxen nur 82 von 100 Bögen auswertbar

28/49

34,1/50

Dokumentation des Entlassungsstatus (vor/nach Kurs, %)

17,6/40,3

17/38

Schlussfolgerung: Diese erste vorab Analyse zeigt, dass sich durch Schulung des Assistenzpersonals sowohl in den Kategorien der Prozess (Dokumentation, Überwachung)- und Strukturqualität (Personalstärke, Ausstattung der Untersuchungs- und Überwachungsräume) deutliche Veränderungen im Sinne einer Verbesserung ergeben haben.