Metallstent (SEMS) bei Patienten mit kolorektalem Karzinom – erweiterte Indikation bei hochflexiblem Stent?

Einleitung: Selbst-expandierende Metallstents (SEMS) werden beim kolorektalen Karzinom (KRK) vorwiegend im linken Hemikolon eingesetzt und zeigen eine Komplikationshäufigkeit von etwa 25% und eine Perforationsrate von 5–50%. Wir berichten unsere Erfahrungen mit einem hochflexiblen Stent mit Einsatz im links- und rechtsseitigen Kolon.

Methoden: Patienten mit einem obstruierenden, endoskopisch nicht zu passierenden KRK wurde aufgrund einer Komorbidität ein hochflexibler SEMS (Colonic stent D-type, TaeWong medical, Korea) in TTS-Technik (‘through the scope') über einen Führungsdraht eingelegt.

Tabelle 1: Komorbidität der Patienten

Komorbidität	n
Leber-Metastasen	5
Lungen-Metastasen	4
Leberzirrhose	3
KHK/DCMP	2

Der SEMS weist eine minimale axiale Aufstellkraft bei unverbundenen Stentsegmenten auf und kann daher mit einer guten Flexibilität auch abgewinkelten Darmsegmenten folgen.

Ergebnisse: Bei 11 Patienten im Alter von 85 bis 94 Jahre wurde ein SEMS (Länge: 6–10cm, Durchmesser: 20–24mm) implantiert. Dies gelang in allen Fällen komplikationslos. Eine Ballon-Dilatation wurde nach Stenteinlage in drei Fällen durchgeführt. In fünf Fällen war der Tumor im linken Hemikolon lokalisiert, in sechs Fällen proximal hiervon.

Tabelle 2: Lokalisation des Tumors

Lokalisation	n
Sigma/C. descendens	4
C. ascendens	3
C. transversum	3
Transvalvulär/Coecum	1

Bei allen Patienten war eine persistierende Beschwerdefreiheit ohne Auftreten eines Ileus zu beobachten. Bei zwei Patienten trat eine sekundäre Resektabilität ein (Rekompensation einer Leberzirrhose, Tumorrückbildung von Lebermetastasen unter Chemotherapie). Eine Perforation wurde nicht beobachtet.

Schlussfolgerung: Mit einem hochflexiblem SEMS mit geringer Aufstellkraft kann eine erfolgreiche Palliation im gesamten Kolon erreicht werden. In einigen Fällen wird eine sekundäre Resektabilität erreicht.