Z Gastroenterol 2011; 49 - P079
DOI: 10.1055/s-0031-1285351

Konfokale Laser Endomikroskopie für die in vivo Diagnose der Clostridium difficile assoziierten Kolitis

H Neumann 1, M Vieth 2, M Grauer 1, N Wittkopf 1, R Atreya 1, C Becker 1, C Schoerner 3, J Mudter 1, MF Neurath 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany
  • 2Institut für Pathologie, Klinikum Bayreuth, Bayreuth, Germany
  • 3Mikrobiologisches Institut – Klinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene, Universitätsklinikum Erlangen, Erlangen, Germany

Hintergrund: Die Clostridium difficile Infektion (CDI) ist eine klinisch hoch relevante Hospitalinfektionen die mit einer signifikanten Morbidität und Mortalität verbunden ist. Die Endomikroskopie (CLE) stellt ein neuartiges endoskopisches Verfahren dar, das die virtuelle Histologie noch während der laufenden Endoskopie ermöglicht.

Ziele: Hauptziel der Studie war es zu prüfen, ob die CLE die in vivo Diagnostik der CDI ermöglicht. Sekundärziel war den Beweis von C. difficile Bakterien mittels CLE in vivo zu treffen.

Methodik: Prospektiv wurden 78 Patienten mit Diarrhoe in diese Studie eingeschlossen. Bei 8 Patienten wurde der Nachweis von C. difficile mittels Kultur erbracht. Nach intravenöser Gabe von Fluoreszein wurde die CLE durchgeführt. Zusätzlich erfolgte bei 3 Patienten die topische Applikation von Acriflavin. Um den Nachweis von C. difficile Bakterien zu erbringen, wurde die CLE zusätzlich ex vivo in einer C. difficile Reinkultur sowie an Fluoreszenz gekoppelten Antikörpern gegenüber C. difficile durchgeführt. Abschließend wurde der Nachweis von C. difficile mittels Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) durchgeführt.

Ergebnis: Insgesamt wurden 80 Läsionen mittels CLE untersucht. Die Endomikroskopie ermöglichte in vivo den exakten Nachweis von C. difficile assoziierten histologischen Veränderungen. Die Sensitivität und Spezifität im Nachweis dieser Veränderungen betrug jeweils 75% und 92,9%. Ebenfalls wurden mittels CLE intramukosale Bakterien nachgewiesen. Der Nachweis dieser Bakterien wurde ebenfalls ex vivo mittels CLE-Nachweis einer Fluoreszenz-gekoppelten C. difficile spezifischen Sonde und mit Fluoreszenz in situ Hybridisierung (FISH) erbracht. Die Sensitivität und Spezifität im CLE-Nachweis intramukosaler Bakterien die im Nachhinein mit FISH bestätigt wurden lag bei jeweils 100%.

Schlussfolgerung: Die CLE ermöglichte den Nachweis C. difficile assoziierter, histologischer Veränderungen in vivo und hat damit das Potential die Diagnostik und das Outcome von betroffenen Patienten zu verbessern. Weiterhin erlaubte die CLE den Nachweis intramukosaler Bakterien in vivo was neue diagnostische und therapeutische Indikationen der CLE in der nahen Zukunft eröffnen kann.