Z Gastroenterol 2011; 49 - P157
DOI: 10.1055/s-0031-1285429

Relevanz von Yersinia-Outer-Membrane-Proteinen bei kollagener und lymphozytärer Kolitis

S Miehlke 1, A Madisch 2, A Morgner 3, M Stolte 4, G Baretton 5, N Lehn 6, W Schneider-Brachert 6
  • 1Internistische Kooperation Eppendorf, Magen-Darm-Zentrum, Hamburg, Germany
  • 2Klinikum Siloah, Medizinische Klinik I, Hannover, Germany
  • 3Universitätsklinikum Dresden, Strategisches Management, Dresden, Germany
  • 4Klinikum Kulmbach, Institut für Pathologie, Kulmbach, Germany
  • 5Universitätsklinikum Dresden, Institut für Pathologie, Dresden, Germany
  • 6Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Regensburg, Germany

Hintergrund: Die kollagene und die lymphozytäre Kolitis sind zwei distinkte Formen der mikroskopischen Kolitis mit ungeklärter Ätiologie. Es wird spekuliert, dass eine Infektion mit Yersinia enterocolitica in der Pathogenese beider Erkrankungen von Bedeutung sein könnte. Wir analysierten die Serumresponse gegen Yersinia Outer Membrane Proteinen (YOP) in einer großen Kohorte von Patienten mit kollagener oder lymphozytärer Kolitis

Methodik: Serumpoben wurden von konsekutiven Patienten mit kollagener (n=76) oder lymphozytärer (n=54) Kolitis, und von asymptomatischen alters- und geschlechtsangeglichenen Kontrollen mit normaler Kolonhistologe (n=39). YOP Serumantikörper wurden mit einem rekombinanten Immunoblot semiquantitativ analysiert.

Ergebnis: Die Prävalenz von YOP D IgG- und IgA-Serumantikörpern war bei Patienten mit kollagener Kolitis (84%, 45%), lymphozytärer Kolitis (59%, 37%) und bei Kontrollen (84%, 48%) vergleichbar hoch. YOP D IgM Antikörper fanden sich nur bei 13% und 7,5% der Patienten und bei 20% der Kontrollen. YOP H IgG-Antikörper waren signifikant häufiger bei Patienten mit lymphozytärer (20,1%) und kollagener Kolitis (22,6%) im Vergleich zu Kontrollen (2,6%) nachweisbar (p<0,05).

Schlussfolgerung: Die höhere Prävalenz von YOP H IgG Serumantikörper bei Patienten mit mikroskopischer Kolitis deutet auf eine Bedeutung dieses Yersinien-spezifischen Virulenzfaktors in der Pathogenese der mikroskopischen Kolitis hin.