Z Gastroenterol 2011; 49 - P184
DOI: 10.1055/s-0031-1285456

Endocavitäre Kontrastsonografie (CEUS) im Abdomen und Thorax

A Heinzmann 1, T Müller 1, J Leitlein 1, S Kubicka 2, B Braun 1, W Blank 1
  • 1Klinikum am Steinenberg Reutlingen, Medizinische Klinik I, Reutlingen, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

Problemstellung: Es soll gezeigt werden, dass es gelingt durch die Gabe von Ultraschallkontrastverstärker über liegende Drainagen im Bereich des Abdomens und des Thorax wichtige Informationen über deren Lage, die Ausdehnung der drainierten Prozesse sowie mögliche Komplikationen zu erhalten. Außerdem soll geklärt werden wie sich Ultraschallkontrastmittel im biliären System verhält und welches Verhalten oral angewandtes Ultraschallkontrastmittel zeigt.

Patienten und Methode: Kochsalzlösung unter Zumischung eines Tropfens SonoVue® wurde über die Drainage instilliert. Lage, Ausdehnung und Komplikation des zu drainierenden Befundes wurde dokumentiert. Der erhobene Befund wurde mit den Ergebnissen der reinen Kochsalzlösung und der Instillation von jodhaltigen Kontrastmitteln unter Röntgenkontrolle verglichen. Zur Darstellung des biliären Gangsystems erfolgte die Gabe über eine nasobiliäre Sonde oder über ein mittels Duodenoskop eingebrachten Katheter. In der oralen Anwendungsform wurde ein Tropfen SonoVue® in 50ml Wasser verabreicht.

Ergebnisse: Die Kontrastmittelzumischung in Kochsalzlösung erleichtert die Lagekontrolle der Drainage und kann Aussagen zur Ausdehnung des zu drainierenden Prozesses machen. Fehllagen können sicher erkannt werden. Komplikationen wie Fisteln zu den Gallengängen, Gefäßen, Darmschlingen oder in die freie Bauchhöhle sind sensitiv erkennbar. Das über Drainagen applizierte Kontrastmittel konnte bis zu 20min nachgewiesen werden. Das biliäre System lässt sich gut darstellen. Bei der Gabe per os lässt sich das Kontrastmittel sehr rasch, mit erstaunlich langen Verweildauern, bis in das Kolon verfolgen. Anastomoseninsuffizienzen und spontane Perforationsstellen sind erkennbar.

Schlussfolgerungen: Die Gabe eines Ultraschallkontrastmittels über eine liegende Drainage bringt wertvolle Informationen über Lage, die Ausdehnung und die Kommunikation des drainierten Prozesses zu anderen Organstrukturen. Das biliäre System ist darstellbar. Die Gabe von Ultraschllkontrastverstärker per os ist möglich und bringt wertvolle Zusatzinformationen. Weitere Studien diesbezüglich müssen folgen.