Z Gastroenterol 2011; 49 - P186
DOI: 10.1055/s-0031-1285458

Endosonographische Diagnostik von Pankreasläsionen

S Arcan 1, S Aymaz 1, U Hügle 1, A Dormann 1
  • 1Kliniken der Stadt Köln gGmbH, KH Holweide, Medizinische Klinik, Gastroenterologie, Köln, Germany

Einleitung und Ergebnisse: Das Vorgehen bei Pankreasläsionen ist eine differenzialdiagnostische Herausforderung mit weitreichenden Konsequenzen. Dieser Artikel schildert drei Fälle mit unterschiedlicher Klinik und Pathologie.

63-jährige Frau mit vier Schüben einer Pankreatitis unklarer Genese innerhalb von sechs Monaten, welche durch ein externes Krankenhaus zugewiesen wurde. Die Bildgebung und Zytologie suggerierte zunächst ein IPMN des Pankreaskopfes; Nach Whipple-OP korrelierte dies histologisch schließlich mit einem duktalen Pankreaskarzinom pT1, pN0, cM0, G1, R0 auf dem Boden eines IPMN.

67-jährige Frau, seit ca. zehn Jahren rezidivierende Oberbauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken. Bildmorphologisch bot sich ein Seitenast-IPMN im Pankreaskorpus, zytologisch wurde ein mucinöses Zystadenom vermutet. Nach Pankreaslinksresektion zeigte sich histologisch ein Seitenast-IPMN.

41-jähriger Mann, seit drei Monaten postprandiale und nächtliche Oberbauchschmerzen. Endosonographisch zeigte sich eine unscharf-begrenzte, echoarme Raumforderung des Pankreasschwanzes. Zytologisch korrelierte dies mit einer endokrinen Neoplasie, welche nach Segmentresektion histologisch bestätigt wurde.

Methodik: Longitudinale Endosonografie mit Punktionschallkopf (Olympus), FNAP

Schlussfolgerung: Die unterschiedlichen Fälle zeigen, dass unklare Oberbauchschmerzen auch ohne klassische Alarmsymptome eine rigorose Abklärung erfordern. Insbesondere bei kleinen Pankreasläsionen zeigt die transabdominelle Sonografie häufig keine Auffälligkeiten.

Neben der Kernspintomografie stellt die Endosonografie mit der Möglichkeit der zytologischen Untersuchung ein wichtiges differenzialdiagnostisches Instrument in der Abklärung von Pankreaserkrankungen unterschiedlicher Genese dar. Dabei erweisen sich die Methoden komplementär und nicht konkurrierend.

Zusammenfassend erlaubt heutzutage die frühzeitige Detektion auch kleinster Pankreasläsionen eine Steigerung der kurabel operierbaren Neoplasien.