Assoziation von Steroideinnahme und komplizierten Formen der Sigmadivertikulitis: Potentielle Rolle von CD68+/CD163+ Makrophagen

Hintergrund: Immunsupression und insbesondere Einnahme von Steroiden sind als Riskofaktoren für komplizierte Formen der Sigmadivertikulitis identifiziert (Chapman, 2005, Ann Surg). Über die zugrundeliegenden molekularen/zellulären Mechanismen ist allerdings wenig bekannt.

Methoden: Ein Serie von n=101 Patienten, die wegen einer Sigmadivertikulitis reseziert worden waren, wurden analysiert hinsichtlich Komorbiditäten und Risikofaktoren, einschließlich Steroideinnahme. Präparate wurden entsprechend des inflammatorischen Infiltrates klassifiziert (n=57 schwere Entzündung/n=44 milde Entzündung/Narbe). Bei n=50 Patienten (n=20/Gr. A/n=30 Gr. B) wurde eine Immunmarkierung gegen CD68 und CD163 vorgenommen.

Ergebnisse: Immunofluoreszenz Doppelfärbungen zeigten eine starke positive Korrelation der CD68 Expression mit der CD163 Expression (τ=0,934). Hohe CD68 Expression (x≥23%) und hohe CD163 expression (x≥22%) in Stromazellen der Lamina propria war signifikant mit Steroidgebrauch assoziiert (CD68, p=0,012; CD163, p=0,004) sowie komplizierten Formen der Sigmadivertikulitis mit schwerer Inflammation (CD68, p=0,0001; CD163, p=0,001).

Schlussfolgerung: Inflammation, insbesondere durch Infltration mit aktivierten (CD68+/CD163+) Makrophagen im histopathologischen Präparat könnten das zelluläre Bindeglied darstellen zwischen Steroideinnahme und komplizierten Formen der Sigmadivertikulitis. Diese Zellen könnten ein geeignetes Ziel für zukünftige supportive/präventive Strategien darstellen. So lange solche Strategien fehlen, muss der Risikofaktor Steroideinnahme bei der Indikationsstellung zur Sigmaresektion bei der Divertikulitis Beachtung finden.