Z Gastroenterol 2011; 49 - P216
DOI: 10.1055/s-0031-1285487

Zytoreduktive Chirurgie (CRS) und hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) als additive Therapieoption beim peritoneal metastasierten Magenkarzinom

G Glockzin 1, P von Breitenbuch 1, HJ Schlitt 1, P Piso 1
  • 1Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Regensburg, Germany

Einleitung: Die Peritonealkarzinose ist ein häufiges Zeichen eine fortgeschrittenen Tumorstadiums oder eines Tumorrezidives bei Patienten mit Magenkarzinom und geht im allgemeinen mit einer schlechten Prognose einher. Die Standardtherapie betroffener Patienten ist die palliative systemische Chemotherapie. Mit der Kombination aus CRS und HIPEC steht eine additive Therapieoption zur Verfügung, die die Prognose eines selektionierten Teiles dieser Patienten deutlich verbessern kann.

Patienten und Methoden: Zwischen 01/2005 und 09/2009 erhielten am Universitätsklinikum Regensburg insgesamt 256 Patienten eine kombinierte Therapie mit CRS und HIPEC behandelt. 16 dieser Patienten hatten ein peritoneal metastasiertes Magenkarzinom. Das mediane Alter zum Operationszeitpunkt betrug 52 Jahre (32–69 Jahre). 75% der Patienten waren männlich und 25% weiblich. Das mittlere Follow-up betrug 16,3 Monate.

Ergebnisse: Bei 13 Patienten konnte eine komplette makroskopische Zytoreduktion (CC-0/1) erreicht werden (81,25%). Alle Patienten erhielten eine HIPEC. Der mediane KH-Aufenthalt betrug 19,5 Tage, der mediane ITS-Aufenthalt 1 Tag. Die mediane Operationszeit betrug 342 Minuten. 6 Patienten entwickelten Komplikationen Grad 3 oder 4 (37,5%). Die perioperative Morbidität lag bei 0%. Die 1-Jahres-Überlebensrate betrug 68,7%. Das mediane Überleben der 10 während des Follow-up verstorbenen Patienten lag bei 14,1 Monate (3,4–44,8 Monate).

Schlussfolgerung: CRS und HIPEC können an spezialisierten Zentren mit vertretbarer Morbidität und niedriger Mortalität durchgeführt werde. Hierdurch kann die Prognose bei hoch selektionierten Patienten mit peritoneal metastasiertem Magenkarzinom verbessert werden. Allerdings muss das kombinierte Behandlungskonzept als additive Maßnahme in eine multimodale interdisziplinäre Therapiestrategie integriert werden.