Z Gastroenterol 2011; 49 - P226
DOI: 10.1055/s-0031-1285497

Laparoskopische Leberresektion: Eine sinnvolle Ergänzung des therapeutischen Repertoires in der Behandlung von primären und sekundären Lebertumoren

C Schmidt 1, PF Alesina 1, MK Walz 1
  • 1Kliniken Essen-Mitte, Universität Duisburg-Essen, Klinik für Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Germany

Hintergrund: Die laparoskopische Chirurgie der Leber gilt zurzeit sicherlich nicht als Standardtherapie. Sie muss sich mit dem „Goldstandard„ der konventionellen Leberresektion vergleichen. In der Literatur findet man zunehmend mehr Daten über die laparoskopische Resektion von primären und sekundären Lebertumoren. Wir berichten in dieser Studie über unsere Erfahrungen mit der laparoskopischen Leberchirurgie.

Material und Methoden: Im Zeitraum vom 09.02.2000 bis 02.03.2011 führten wir insgesamt 67 laparoskopische Leberresektionen bei 66 Patienten (38m, 28 f, Alter: 61,9 +/- 14,6 Jahre) durch. Die präoperative Diagnose war: primärer Lebertumor bei 18 Patienten (8 hepatozelluläre Karzinome, 1 Cholangiokarzinom, 4 Fokal Noduläre Hyperplasien, 5Hämangiome), Metastasen in 48 Fällen (30 kolorektal, 4 neuroendokrine Tumoren, 2 Nierenkarzinom, 3 Mamma-Karzinom, 4 BC, 2 Ösophagus-Magen-Ca) und 1 Patient mit malignem Lymphom. Es wurden 48 atypische- bzw. Leberkeilresektionen, 8 links-laterale und 3 rechts-laterale Leberresektionen, 7 Segmentresektionen, und eine Hemihepatektomie rechts durchgeführt.

Ergebnisse: Sechs Mal (8,9%) musste eine Konversion auf das offene Resektionsverfahren durchgeführt werden. Postoperative Komplikationen beobachteten wir bei 2 Patienten. Einer der Patienten erlitt postoperativ einen A. cerebri media Insult. Weiterhin erlitt ein Patient nach Konversion (bei laparoskopisch nicht einstellbarer zentraler Metastase im Segment III) am 13. postoperativen Tag eine Sepsis mit Multiorganversagen. Die durchschnittliche OP-Dauer betrug 148min (40–555min).

Die postoperative durchschnittliche Krankenhausaufenthaltsdauer betrug insgesamt 7 Tage.

Bei 64 Patienten war aus histopathologischer Sicht eine R0-Resektionen möglich.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Leberchirurgie ist ein sicheres Verfahren zur Behandlung von primären und sekundären Lebertumoren. Wo sie verfügbar ist stellt sie eine sinnvolle Ergänzung des therapeutischen Repertoires da. Eine akkurate Patientenselektion (z.B. oberflächliche und randbildende Läsionen) ist entscheidend.