Z Gastroenterol 2011; 49 - P227
DOI: 10.1055/s-0031-1285498

Die laparoskopische Chirurgie der Achalasie

L Flohr 1, H Lippert 1, D Schubert 1
  • 1Uniklinik Magdeburg, Chirurgie, Magdeburg, Germany

Einleitung: Wir berichten über unsere Ergebnisse bei der laparoskopischen Chirurgie der Achalasie.

Patienten: Im Zeitraum von 2002 bis 2010 haben wir 18 Patienten (Alter: 23–71 Jahre) mit einer Achalasie operativ behandelt. Bei allen Patienten bestand praeoperativ eine signifikante Dysphagie. In 13 Fällen wurde im Vorfeld bereits erfolglos endoskopisch therapiert. Die praeoperative Diagnostik sah bei allen Patienten die Endoskopie, Ösophagografie und Manometrie vor. Die laparoskopische Operation beinhaltete die Kardiomyotomie zur Auflösung der funktionellen Enge sowie die anteriore Hemifundoplikatio nach Dor.

Ergebnis: Die Konversionsrate lag bei 0% und die durchschnittliche OP-Zeit bei 78min.. Als intraoperative Komplikation musste in einem Fall eine Mukosaläsion übernäht werden. Bei einer weiteren Patientin entwickelte sich eine Ösophagusleckage im Bereich der Myotomie am 2. p.o. Tag. Diese konnte durch endoskopische Stenteinlage und Drainage der Insuffizienthöhle beherrscht werden. Allerdings entwickelte die Patientin im weiteren Verlauf eine therapiebedürftige Ösophagusstenose (Ballondilatation). Bei 17 Patienten war der p.o. Verlauf unkompliziert. Diese 17 Patienten berichteten über eine deutliche subjektive Besserung der Dysphagie. Hier konnte postoperativ ein durchschnittlicher Dysphagiescore (WHO) von 0,5 ermittelt werden. 15/17 Patienten waren mit dem OP-Ergebnis langfristig zufrieden (mittleres Follow-up: 24 Monate) ohne weitere Therapienotwendigkeit. In 3 Fällen musste bei wieder auftretenden milden dysphagischen Beschwerden erneut medikamentös bzw. endoskopisch interveniert werden.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Cardiomyotomie verbindet die exzellenten Langzeitergebnisse der offenen chirurgischen Therapie der Achalasie mit einer geringeren Prozedur-assoziierten Komorbidität, einem kürzeren Krankenhausaufenthalt und geringeren postoperativen Schmerzen aufgrund des minimal invasiven Zuganges. Im eigenen Vorgehen wird jungen Patienten mit einer Achalasie die laparoskopische Kardiomyotomie als primäre Therapieoption oder spätestens nach zwei erfolglosen Dilatationsversuchen angeboten. Beim alten und morbiden Patienten haben die endoskopischen Verfahren natürlich nach wie vor ihren Stellenwert.