Z Gastroenterol 2011; 49 - P268
DOI: 10.1055/s-0031-1285539

Überraschendes Ergebnis nach endoskopischer Vollwandresektion eines intramuralen Tumors im Magenfundus

M Sandmann 1, M Heike 1, M Fähndrich 1
  • 1Klinikum Dortmund, Gastroenterologie und Interventionelle Endoskopie, Dortmund, Germany

Kasuistik: Wir berichten in unserem Fall über eine 25-jährige Patientin, die sich wegen Oberbauchschmerzen einer Ösophagogastroduodenoskopie unterzog. Als Zufallsbefund zeigte sich hier eine 1cm große in der Endosonografie echoarme, rundliche und glattbegrenzte intramurale Raumforderung (Bild 1) im Magenfundus. Es bestand der Patientenwunsch der weiteren histologischen Abklärung des Tumors durch den Versuch der endoskopischen Resektion. Eine Operation wurde abgelehnt. Mithilfe einer Mucosektomiekappe wurde der intramural gelegene Prozess eingesogen und mit der Schlinge abgetragen. Dabei kam versehentlich es zu einer Perforation (Bild 3) mit einer Defektgröße von ca. 1,5cm und Blick in die freie Bauchhöhle. Der Verschluss erfolgte direkt und komplikationslos durch einen 12/6gc Clip des OTSC-Systems (Bild 2) und die Patientin konnte am zweiten postinterventionellen Tag bereits beschwerdefrei entlassen werden. Histologisch stellte sich überraschenderweise eine komplett exzidierte subserös-gelegene Nebenmilz dar (Bild 4) mit dem typischen histologischen Bild der blutgefüllten Pulpa.

Schlussfolgerung: Nebenmilzen findet man neben anderen seltenen Lokalisationen wie im Pankreas, oder Retroperitoneum und Samenstrang auch wie in unserem Fall in der Magenwand. Die Lokalisation ist zwar nur in Einzelfällen in der Literatur beschrieben, sollte aber in den differenzialdiagnostischen Überlegungen submucös-gelegener intramuraler Magentumoren berücksichtigt werden. Im Falle einer Magenwandperforation im Rahmen einer endoskopischen Resektion eines submukösen Tumors kann der Defektverschluss durch das OTSC-System erfolgreich sein.

Abb.1: Nebenmilz