Z Gastroenterol 2011; 49 - P337
DOI: 10.1055/s-0031-1285607

HCV Core spezifische adaptive regulatorische T-Zellen und Leberfibrose bei chronischer Hepatitis C

B Langhans 1, M Louis 1, I Braunschweiger 1, S Arndt 1, J Oldenburg 2, T Sauerbruch 1, U Spengler 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik I, Universitätsklinikum Bonn, Bonn, Germany
  • 2Institut für Experimentelle Hämatolgie und Transfusionsmedizin, Bonn, Germany

Einleitung: Regulatorische CD4+ T-Zellen (Tregs) tragen vermutlich zur Pathogenese der chronischen Hepatitis C Virus (HCV) Infektion bei, indem sie die T-Zellantwort beeinflussen und somit den Ausgang der HCV Infektion mitentscheiden.

Methodik: Wir untersuchten Phänotyp und Funktion HCV Core spezifischer Tregs im Blut von Patienten mit chronischer Hepatitis C (n=31) und Personen mit spontan ausgeheilter HCV Infektion (n=12) und verglichen die Expansion dieser T-Zellsubpopulation mit dem Stadium der Leberfibrose.

Ergebnisse: Wir konnten zeigen, dass die Anzahl von Foxp3+CD25+CD4+ T-Zellen im Blut von Patienten mit chronischer Hepatitis C signifikant höher ist als bei spontan ausgeheilter HCV Infektion. Bei chronischer Hepatitis C waren sowohl Foxp3+CD25hochCD4+ als auch Foxp3+CD25intermediärCD4+ T-Zellen erhöht (beide p<0,001) und beide T-Zellsubpopulationen inhibierten die Proliferation CD25-CD4+ T-Effektorzellen nach Stimulation mit Mitogen (p=0,04) und HCV Core (p=0,02). Bei chronischer Hepatitis C konnte die Anzahl von Foxp3+CD25hochCD4+ und Foxp3+CD25intermediärCD4+ Tregs signifikant durch Stimulation mit HCV Core gesteigert werden (beide p<0,001). Die gesteigerte Anzahl Foxp3+CD25hochCD4+ bzw. Foxp3+CD25intermediärCD4+ Tregs deckte sich mit einer erhöhten Zahl von CTLA-4+CD25hochCD4+ (p=0,01) und CTLA-4+CD25intermediärCD4+ T-Zellen (p<0,01), wobei andere Treg-Marker unverändert waren.

Unser Vergleich von Expansion der beiden Treg-Subpopulationen mit klinischen Parametern bei Patienten mit chronischer Hepatitis C ergaben, dass die Anzahl Foxp3+CD25intermediärCD4+ Tregs nach direkter Isolation aus dem Blut (Metavir Score: r=0,46, p=0,02; Lebersteifheit: r=0,700; p=0,001) wie auch nach in vitro Stimulation mit HCV Core (Metavir Score: r=0,41, p=0,04; Lebersteifheit: r=0,532; p=0,023) bei Patienten mit fortgeschrittenem Stadium der Leberfibrose signifikant ansteigt.

Schlussfolgerung: Unsere Daten zeigen, dass es bei der chronischen Hepatitis C zu einer Expansion von Foxp3+CD25intermediärCD4+ T-Zellen kommt, die aus HCV spezifischen T-Zellen bestehen und Eigenschaften funktioneller Tregs besitzen. Die bevorzugte Expansion bei Patienten mit fortgeschrittener Fibrose deutet auf deren mutmaßliche Rolle bei der Pathogenese der hepatischen Fibrose hin.