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DOI: 10.1055/s-0031-1285626
Geringe Raten an Nukleos(t)id-assoziierten unerwünschten Ereignissen bei der Langzeittherapie mit Entecavir
Hintergrund und Ziele: Daten aus den Phase III-Studien mit chronischen Hepatitis B- Patienten zeigen eine bessere Wirksamkeit von Entecavir im Vergleich zu Lamivudin und ein vergleichbares Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil. Für die hier gezeigte Auswertung wurden Langzeitsicherheitsdaten der Rollover-Studie ETV-901 vor allem in Hinblick auf mögliche Nukleos(t)id-assoziierte unerwünschte Ereignisse (UEs) untersucht.
Methoden: Die kumulativen Langzeitdaten zur Sicherheit und Verträglichkeit basieren auf den von den Prüfärzten gemeldeten UEs ohne Berücksichtigung des kausalen Zusammenhangs.
Ergebnisse: Die Behandlungsdauer mit Entecavir in der Studie ETV-901 betrug im Median 168 Wochen. Von den 1.045 behandelten Patienten haben zum Zeitpunkt der Analyse 402 (38%) Patienten Entecavir ≥5 Jahre erhalten. 488 (47%) Patienten haben Entecavir bereits im Rahmen der vorausgegangenen Phase II- oder Phase III- Studien erhalten. Baseline Charakeristika: Durchschnittliches Alter 41 Jahre; 804 (77%) Patienten waren männlich, 539 (52%) Asiaten und 480 (46%) Kaukasier. Die häufigsten UEs (≥10%) waren Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen und Nasopharyngitis. Während der Behandlung traten bei 3% der Patienten Alaninaminotransferase (ALT)-Flares auf. Die kumulative Rate an schwerwiegenden UEs war 15%. Therapieabbrüche aufgrund von UEs traten bei 1% (n=13) auf, in den meisten Fälle (n=11) in den ersten 2 Jahren. Eine Auswahl an UEs mit einem möglichen Zusammenhang mit einer Nukleos(t)id-Therapie sind n (%): Erhöhte Lipasewerte 21 (2), Pankreatitis 3 (<1), erhöhte Kreatininwerte (Blut) 8 (<1), Hypophosphatämie 5 (<1), erhöhte Kreatinphosphokinasewerte 2 (<1), Myalgie 50 (5), Muskelschwäche 4 (<1), neuropathie-assoziierte unerwünschte Ereignisse 39 (4), erhöhte Laktatwerte oder reduzierte Bicarbonatwerte 6 (<1).
Schlussfolgerung: Entecavir zeigt ein gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil bei der Behandlung von Patienten mit einer kompensierten chronischen Hepatitis B-Infektion. Eine Langzeittherapie mit Entecavir war mit einer niedrigen Rate an schwerwiegenden UEs, Therapieabbrüchen aufgrund von UEs und ALT-Flares assoziiert. Es wurde eine geringe Anzahl an UEs berichtet, die möglicherweise mit Nukleos(t)iden assoziiert sein könnten.