Z Gastroenterol 2011; 49 - P382
DOI: 10.1055/s-0031-1285653

TIPSS mit transjugulärer transhepatischer Embolisation versus TIPSS ohne Embolisation zur Prävention der Rezidiv-Varizenblutung bei Patienten mit portaler Hypertension

A Schmidt 1, L Horvath 2, C Klinger 1, K Caca 1
  • 1Klinikum Ludwigsburg, Klinik für Gastroenterologie, Ludwigsburg, Germany
  • 2Universität Heidelberg, Heidelberg, Germany

Einleitung: Die Implantation eines transjugulären intrahepatischen portosystemischen Stent Shunts (TIPSS) ist ein etabliertes Verfahren zur Prävention einer gastroösophagealen Rezidiv-Blutung aus Varizen bei Patienten mit portaler Hypertension. Ob die zusätzliche transjuguläre transhepatische Embolisation von Varizen einen zusätzlichen Benefit erbringt, ist noch nicht hinreichend untersucht.

Ziele: Vergleich von Rezidiv-Blutungsfreiheit und Gesamtüberleben nach TIPSS-Implantation mit oder ohne Varizen-Embolisation bei Patienten nach rezidivierender oder endoskopisch nicht beherrschbarer Varizenblutung.

Methodik: Retrospektive Analyse von 76 Patienten, die im Zeitraum vom 03/2006 bis 08/2010 im Klinikum Ludwigsburg einen TIPSS bei o.g. Indikation bekommen hatten. Das mediane follow up lag bei 306 Tagen (SD 425 Tage). Die Grunderkrankung war überwiegend eine äthyltoxische Leberzirrhose, der mediane Child-Pugh-Score lag bei 8 (SD 2,0) Punkten, der mediane MELD-Score bei 13 Punkten (SD 4,6). 72 von 76 Patienten Patienten erhielten gecoverte Stents (Viatorr, Fa. GORE). Bei 49 Patienten wurde gleichzeitig eine transjuguläre transhepatische Varizenembolisation durchgeführt („TIPSS+Embolisation-Gruppe„), 27 Patienten erhielten nur einen TIPSS („TIPSS-Gruppe). Zur Embolisation wurden Metallspiralen (Coils) und/oder Histoacryl verwendet

Ergebnis: In der TIPSS+Embolisation-Gruppe lag der kumulative Anteil der Patienten ohne Rezidivblutung nach 1 Jahr bei 86,9% und nach 2 Jahren auch bei 86,9%; in der TIPSS-Gruppe bei 85,2% nach 1 Jahr und ebenso 85,2% nach 2 Jahren. Die 1-Jahres- und 2-Jahres-Überlebensrate in der TIPSS+Embolisation-Gruppe war 70,9% und 60,3% gegenüber 61,4% und 52,0% in der TIPSS Gruppe. Die Unterschiede waren jeweils nicht signifikant. Die 1-Jahres- und 2-Jahres-Offenheitsrate aller Stents lag bei 88,2%. Zwischen den beiden Gruppen ergab sich bzgl. Komplikationsraten kein signifikanter Unterschied. Die 1-Jahres- und 2-Jahres-Offenheitsrate der Stents lag insgesamt bei 88,2%.

Schlussfogerung: Die TIPSS-Implantation ist eine effektive Therapie zur Prophylaxe einer varikösen Re-Blutung. Diese Studie zeigte keinen signifikanten Vorteil einer gleichzeitigen Varizenembolisation im Vergleich zu TIPSS ohne Embolisation.