Z Gastroenterol 2011; 49 - P406
DOI: 10.1055/s-0031-1285677

Hepatozytär differenzierte Zellen verbessern die nahrungsinduzierte NASH in immundefizienten Mäusen

S Pelz 1, P Stock 1, S Brückner 1, M Hempel 1, B Christ 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Molekulare Hepatologie, Halle, Germany

Hintergrund: NASH ist ein häufig auftretendes Krankheitsbild, dessen Ursache meist in der westlichen Ernährung liegt. Langfristig stellt NASH sowohl einen Risikofaktor für eine Zirrhose als auch für ein HCC dar, welche im Endstadium eine Lebertransplantation erforderlich machen. Aufgrund des Mangels an Spenderorganen bietet die Zelltransplantation neue therapeutische Optionen. In dieser Arbeit wurde der potentielle Nutzen einer stammzellbasierten Zelltherapie bei an NASH erkrankten Mäusen untersucht.

Methoden: Immundefiziente Mäuse erhielten über 5 Wochen eine Methionin-Cholin-freie Diät (MCD-Diät) und das mikrosomale Triglyzeridtransferprotein (MTTP) wurde auf Proteinebene nachgewiesen. Humane mesenchymale Stammzellen wurden aus Knochenmark isoliert, in Hepatozyten ähnliche Zellen differenziert und 1,5×106 Zellen über die Milz in die Mausleber transplantiert. Die Tiere erhielten die MCD-Diät bis zur Organentnahme. Der Nachweis der transplantierten Zellen erfolgte nach 1 Woche mittels Färbung des humanen HepPar1. Mithilfe der Färbung der Glutaminsynthetase (GS) wurden die Zellen im Mausleberparenchym lokalisiert. Mittels semi-quantitativer RT-PCR wurden TNFα und α-SMA bestimmt. Die Ki67-Färbung gab Aufschluss über die Proliferation der Hepatozyten.

Ergebnisse: Nach 5 Wochen MCD-Diät konnte eine signifikant verringerte Proteinexpression von MTTP nachgewiesen werden. 1 Woche nach Transplantation blieb die MTTP Expression unverändert. Kleine Cluster humaner Zellen wurden 1 Woche nach der Zelltransplantation in den periportalen Bereichen der Mausleber detektiert. Der fibrotische Marker α-SMA und der akute inflammatorische Marker TNFα waren nach Zelltransplantation signifikant verringert. Der Anteil der proliferierenden Hepatozyten war nach der Zelltransplantation signifikant erhöht (9,87%; p=0,003) im Vergleich zur nicht-transplantierten Kontrolle (2,59%).

Schlussfolgerung: Hepatozytär differenzierte Zellen persistieren nach der Zelltransplantation bei NASH in der Mausleber. Sie unterstützen antiinflammatorische, antifibrotische und proliferierende Effekte in der Empfängerleber und führen vermutlich zur Verbesserung des Krankheitsbildes einer NASH.