Z Gastroenterol 2011; 49 - P432
DOI: 10.1055/s-0031-1285703

Die Frequenz und Funktionalität von Foxp3+ regulatorischen T-Zellen ist reduziert im peripheren Blut und in den Lebern von Patienten mit Primär Sklerosierender Cholangitis

M Sebode 1, M Peiseler 1, B Franke 1, F Wortmann 1, D Schwinge 1, A Quaas 2, U Baron 3, C Wiegard 1, AW Lohse 1, C Weiler-Normann 1, J Herkel 1, C Schramm 1
  • 1Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, I. Med. Klinik, Hamburg, Germany
  • 2Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Pathologie, Hamburg, Germany
  • 3Epiontis GmbH, Berlin, Germany

Einleitung: Die Primär Sklerosierende Cholangitis (PSC) ist eine chronisch-progredient verlaufende cholestatische Erkrankung der Leber mit unbekannter Ätiologie. In dieser Studie wurden die Frequenz und Funktionalität von regulatorischen T Zellen (Tregs) als Vertreter der Immunhomöostase von PSC Patienten analysiert.

Methoden: Die Frequenz von Tregs im peripheren Blut wurde durchflusszytometrisch bestimmt und Tregs als CD4+CD25highFoxp3+CD127low Zellen definiert. Hinzukommend wurde der Anteil demethylierter Foxp3-DNA im peripheren Blut bestimmt. Der Demethylierungsstatus des Foxp3-Promotors korreliert beim Menschen mit der regulatorischen Aktivität der Tregs. Um die Funktionalität der peripheren Tregs von PSC Patienten zu überprüfen, wurde in vitro die suppressive Kapazität von Tregs gegenüber proliferierenden Effektor T Zellen anhand eines CFSE-Assays analysiert. Desweiteren wurde die Frequenz von Tregs durch immunhistochemische Färbungen des Treg Markers Foxp3 in Leberbiopsien im Rahmen der Erstdiagnose und in explantierten end-stage Lebern von PSC Patienten bestimmt.

Ergebnisse: Im peripheren Blut zeigte sich für PSC Patienten eine signifikant geringere Frequenz von Tregs sowohl im Vergleich zur gesunden Kontrollgruppe (p=0,0025) als auch im Vergleich zu Patienten mit Primär Biliärer Zirrhose (PBC) (p=0,0011). Außerdem wiesen PSC Patienten eine signifikant geringere Menge an nicht-methylierter Foxp3-DNA im peripheren Blut im Vergleich zu Gesunden (p=0,0004) und PBC Patienten (p=0,0004) auf. Im Vergleich zu Gesunden war die suppressive Kapazität der Tregs von PSC Patienten signifikant vermindert (p=0,019). In Treg-Färbungen der Leberbiopsien der erstdiagnostizierten PSC Patienten zeigte sich in portalen Bereichen der Leber eine im Vergleich zu PBC Patienten signifikant geringere Frequenz von Foxp3+ Zellen pro mm2 (p=0,03). In den explantierten Lebern von PSC Patienten war die Frequenz von Foxp3+ Zellen nicht signifikant vermindert.

Schlussfolgerung: Unsere Daten weisen darauf hin, dass eine verminderte Frequenz und Funktionalität der Tregs an der Pathogenese der PSC beteiligt sein könnte.