Z Gastroenterol 2011; 49 - P472
DOI: 10.1055/s-0031-1285743

Notes-Cholecystektomie – Routine im klinischen Alltag? Erfahrungen an mehr als 200 Patientinnen

T Reinkensmeier 1, O Schunter 1, M Butters 1
  • 1Krankenhaus Bietigheim, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bietigheim-Bissingen, Germany

Ziel unserer Untersuchung war es nachzuweisen, dass die transvaginale Cholezystektomie in Hybridtechnik eine Alternative im klinischen Alltag zur konventionelle minimalinvasiven Cholezystektomie darstellt. Durch dieses Verfahren sollen zusätzlich Wundinfekte und Trokarhernien vermieden werden.

Seit August 2008 haben wir 204 Operationen vorgenommen. Allein im Jahr 2010 wurden 35% aller Cholezystektomien an Frauen mit dieser Technik durchgeführt. Die OP-Dauer betrug 44min. (24–98min), das mittlere Alter 44 (17–82) Jahre. Eine Selektion in Bezug auf das Körpergewicht wird nicht durchgeführt, mehr als 30% der Patientinnen haben eine BMI >30. Die OP-Dauer nimmt hier mit 47min. (24–98min) nur wenig zu, im Schnitt werden dabei 1,4 transcutane Trokare gesetzt. Die Komplikationsrate mit insgesamt 2,5% ist sehr gering, insbesondere Wundinfekte wurden bislang nicht beobachtet. Die Pat. waren bereits am 1. p.o. Tag nahezu beschwerdefrei (VAS <3). Alle Patientinnen werden 6 Wochen und 1 Jahr postoperativ telefonisch befragt. Alle waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden, insbesondere im Bereich der Zugangswege beschwerdefrei. Eine Dyspareunie wurde in keinem Fall angegeben.

Aufgrund dieser Ergebnisse stellt die transvaginale Cholezystektomie in Hybridtechnik eine echte Alternative ohne erhöhten OP-Aufwand dar. Neben den ästhetischen Aspekten sind die Vermeidung von Trokarhernien und Wundinfekten die weiteren, wesentlichen Argumente für diese Methode.