Z Gastroenterol 2011; 49 - P493
DOI: 10.1055/s-0031-1285764

Häufigkeit von Lymphknotenmetastasen beim Magenfrühkarzinom

T Haist 1, H Pritzer 1, T Fink 2, A Fisseler-Eckhoff 2, D Lorenz 1
  • 1Dr. Horst-Schmidt Klinik, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Wiesbaden, Germany
  • 2Dr. Horst-Schmidt Klinik, Institut für Pathologie und Zytologie, Wiesbaden, Germany

Einleitung: Die endoskopische Mukosaresektion (EMR) ist ein etabliertes Verfahren zur Behandlung des Magenfrühkarzinoms bei einer low risk- Situation. Studien in Bezug auf die Häufigkeit von Lymphknotenmetastasen bei frühen Tumorstadien liegen aus Europa derzeit noch nicht ausreichend vor. Dies ist nach unserer Kenntnis die zweite europäische Arbeit zu diesem Thema an einem großen Krankengut.

Ziele: Bei operativ therapierten Patienten mit Magenfrühkarzinom soll eine Aussage zur lymphogenen Metastasierung in Abhängigkeit zur Tiefeninfiltration getroffen werden.

Methodik: Histologische Präparate von 93 Patienten mit Magenfrühkarziomen nach Gastrektomie (n=42) oder subtotaler Magenresektion (n=51) im Zeitraum von 2000–2010 wurden in einer Single Center-Studie retrospektiv histopathologisch nachuntersucht. Im Median wurden 23 Lymphknoten (5–72) reseziert. Dabei wurde der Lymphknotenbefall in Abhängigkeit zur histologischen Tiefeninfiltration, sowie weiteren histopathologischen Kriterien beurteilt.

Ergebnisse: Von 36 Patienten mit mukosalem Tumorwachstum wies ein Patient im Stadium m3 (5,9%) einen positiven Lymphknoten auf.

Von 46 Patienten mit submukosalem Tumorwachstum konnte bei 4 Patienten (19%) im Stadium sm1, bei 3 Patienten (15,8%) im Stadium sm2, sowie bei 1 Patienten (7,1%) im Stadium sm3 Lymphknotenmetastasen nachgewiesen werden. Tumoren mit infiltrativem Wachstum (Ming) zeigten signifikant (p<0,05)häufiger Lymphknotenmetastasen.

Mit geringerer Differenzierung (Grading) des Tumors stieg die Häufigkeit von Lymphknotenmetastasen.

Schlussfolgerung: Eine Lymphknotenmetastase beim Magenfrühkarzinom konnte in dieser Studie im Stadium m3 sowie bei einem gut differenziertem Tumor (G1) nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse haben Einfluss auf die Indikation zur endoskopischen Resektion bzw. Operation.