Z Gastroenterol 2011; 49 - P503
DOI: 10.1055/s-0031-1285774

Verbesserung des Überlebens durch differenzierte Indikationsstellung zur Resektion nicht-kolorektaler und nicht-neuroendokriner Lebermetastasen

JE Slotta 1, J Schuld 1, MK Schilling 1, S Richter 1, O Kollmar 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg/Saar, Germany

Einleitung: Die Resektion von Lebermetastasen kolorektaler und neuroendokriner Primärtumore ist Goldstandard und stellt den einzigen kurativen Therapieansatz mit einer niedrigen Morbidität und Mortalität dar. Die Resektion von Lebermetastasen nicht-kolorektaler (NCRC) und nicht-neuroendokriner (NNEC) Karzinome hingegen wird derzeit kontrovers diskutiert.

Methoden: Von März 2001 bis Dezember 2007 wurden sämtliche Patienten (57 weiblich, 44männlich), bei denen NCRC und NNEC Lebermetastasen reseziert wurden, in einer prospektiven Datenbank mit einem medianen Follow-up von 18 Monaten erfasst. Demographische, medizinische, sowie peri- und postoperative Daten wurden erhoben und retrospektiv statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Bei 101 Patienten (Durchschnittsalter von 58,6±1,1 Jahre) wurden insgesamt 116 Eingriffe durchgeführt, davon wurden in 12,1% mehr als 3 Lebersegmente reseziert. 20,7% der Patienten wurden bei nicht resektablem Befund lediglich exploriert. Die perioperative Mortalität betrug 0,9% bei einer Hospitalisationsdauer von 11,1±0,7 Tagen und 2,1±0,3 Tagen Intensivtherapie.

Die 1-, 3-, und 5-Jahresüberlebensraten für alle 101 Patienten waren 66%, 43%, and 30%, mit einer rezidivfreien 5-Jahresüberlebensrate von 25% nach der ersten Leberresektion.

Die Subgruppenanalyse zeigte ein signifikant verlängertes Überleben bei Patienten mit Lebermetastasen von nicht-gastrointestinalen Primarien, als bei Patienten mit Metastasen von gastrointestinalen Primarien. Metastasen-resezierte Patienten hatten ein signifikant verbessertes Langzeitüberleben im Vergleich zu Patienten, die lediglich exploriert wurden. Insbesondere Patienten mit Metastasen von nicht-gastrointestinalen Primarien profitierten von einer Resektion im Vergleich zur Exploration, wohingegen die Resektion von Metastasen gastrointestinaler Primarien keinen Überlebensvorteil brachte.

Schlussfolgerung: Für Patienten mit hepatisch metastasierten nicht-kolorektalen und nicht-neuroendokrinen Karzinomen stellt die Leberresektion in Abhängigkeit des Primärtumors eine sichere Therapieoption dar. Insbesondere Patienten mit nicht-gastrointestinalen Primarien profitieren von einer chirurgischen Therapie.