Z Gastroenterol 2011; 49 - P504
DOI: 10.1055/s-0031-1285775

Ergebnisse nach Resektion kolorektaler Lebermetastasen: Kein prognostischer Einfluss von Komplikationen, Bluttransfusionen oder Body Mass Index

H Neeff 1, F Makowiec 1, A Klock 1, UT Hopt 1, O Drognitz 1
  • 1Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Freiburg, Germany

Hintergrund: Aufgrund niedriger Mortalität und kontinuierlich verbesserten Ergebnissen nach Leberresektion kolorektaler Metastasen (CRC-LM), wird die chirurgische Therapie zunehmend in multimodalen Therapiekonzepten angewendet. Neben etablierten prognostischen Faktoren (z.B. Fong Score) werden auch z.B. der BMI, perioperative Bluttransfusionen und postoperative Komplikationen als eventuelle prognostische Faktoren diskutiert. Wir berichten über den Einfluss oben genannter Faktoren auf das Überleben an unserem eigenen Patientengut.

Methoden: Das Überleben konnte bei 267 Patienten seit 1998 (76% männlich, 50% synchrone Lebermetastasen) nach erster Leberresektion untersucht werden. Perioperative Bluttransfusionen waren in 29% verabreicht worden. Die Morbidität unter Berücksichtigung aller Komplikationen lag bei 52%. Das Überleben wurde anhand der Kaplan-Meier Methode und einem Cox-Regressionsmodell untersucht.

Ergebnisse: Eine R0 Resektion wurde in 88% erreicht. Das 5 Jahres Überleben lag bei 45%. In der univariaten Analyse waren R1 Resektionen (p<0,01), eine Tumorgröße ≥30mm (p=0,005), erhöhte Tumormarker (CA 19–9 >100 und/oder CEA >200; p=0,01) und nodal positive Primärtumore (p=0,05) mit einem schlechteren Überleben assoziiert. In der multivariaten Analyse waren die CRC-LM Größe (p<0,01), nodal positive Primärtumore (p<0,05) und erhöhte Tumormarker (p<0,05) unabhängige Einflussfaktoren für ein schlechteres Überleben. Der R-Status zeigte einen Trend, jedoch keinen signifikanten Einfluss. Synchrone und metachrone CRC-LM zeigten ein praktisch identisches Überleben. Das Auftreten von Komplikationen, der BMI und perioperative Bluttransfusionen zeigten keinen prognostischen Einfluss.

Schlussfolgerung: In dieser Serie war die Prognose nach erster Resektion von CRC-LM hauptsächlich durch die bereits etablierten prognostischen Faktoren beeinflusst. Wie bereits durch andere Untersuchungen gezeigt werden konnte, hatte der Resektionsstatus nur einen geringen (nicht signifikanten) Einfluss. Dies könnte durch z.B. multimodale Therapieansätze oder auch durch nachfolgende Leberesektionen beeinflusst worden sein. Im untersuchten Patientengut waren perioperative Komplikationen, BMI und perioperative Bluttransfusionen ohne signifikanten Einfluss auf das Überleben.