Z Gastroenterol 2011; 49 - P507
DOI: 10.1055/s-0031-1285778

Resektionsrandablation nach Leberresektion: Einfluss von Hochfrequenz- und Argon-Plasma-Koagulation sowie Kryothermie-Applikation auf die Leberzelldestruktion

J Sperling 1, C Ziemann 1, J Schuld 1, MW Laschke 2, MD Menger 2, MK Schilling 1, O Kollmar 1
  • 1Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Homburg/Saar, Germany
  • 2Universität des Saarlandes, Institut für Klinisch-Experimentelle Chirurgie, Homburg/Saar, Germany

Einleitung: Die chirurgische Resektion stellt nach wie vor den einzigen potentiell kurativen Ansatz zur Behandlung primärer Karzinome oder Metastasen in der Leber dar. Die größte Bedeutung kommt hierbei einer makro- und mikroskopisch vollständigen Entfernung (R0-Resektion) des Tumors zu, da eine R1- bzw. R2-Resektion das Überleben der Patienten negativ beeinflusst. Ziel der vorliegenden Studie war, verschiedene chirurgische Instrumente hinsichtlich ihrer Eignung für die Resektionsrandablation nach Leberresektion im Tiermodell zu untersuchen.

Material und Methoden: Auf der Oberfläche des rechten, mittleren oder linken Leberlappens Schwäbisch-Hällischer Schweine wurden standardisiert entweder mit einer Hochfrequenzelektrode, einem Argon-Plasma-Koagulator oder einer Kryothermiesonde in unterschiedlichen Modi (Leistung, Applikationsform) Läsionen gesetzt (n=3/Instrument). Im behandelten Gewebe wurden die maximale Eindringtiefe sowie das Volumen der spezifischen Läsionen bestimmt. Zudem wurde histologisch das Ausmaß der Gewebeeinblutung, der Zelldestruktion und der Zerstörung der intralobulären Architektur semi-quantitativ ausgewertet.

Ergebnisse: Die höchste Eindringtiefe wurde mit der Kryothermiesonde erzielt (10,35±1,72mm). Mit der 120 Watt-Hochfrequenzelektrode im Spray-Modus und dem Argon-Plasma-Koagulator konnten ebenfalls adäquate Eindringtiefen erreicht werden (7,43±2,08mm und 5,40±0,86mm). Verglichen mit den Läsionen nach Hochfrequenz- und Argon-Plasma-Koagulation konnte jedoch nach Kryothermie-Applikation keine vollständige Leberzelldestruktion beobachtet werden. Das Ausmaß der Zerstörung nach Hochfrequenz-Koagulation war signifikant abhängig von dem verwendeten Modus.

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen konnten zeigen, dass die erzielte Eindringtiefe und die Zerstörung des Leberparenchyms abhängig von dem verwendeten Instrument und Modus ist. Da mit Hochfrequenzelektrode und Argon-Plasma-Koagulator adäquate Resektionsrandablationen zu erzielen sind, können beide Instrumente als Standardtherapie nach Leberresektion genutzt werden. Die Kryothermiesonde sollte nur bei Notwendigkeit für eine höhere Eindringtiefe Verwendung finden.