Ergebnisse der Resektion kolorektaler Lebermetastasen von 2002 bis 2010

Einleitung: Die Resektion kolorektaler Lebermetastasen stellt die einzige potentiell kurative Therapie dar, wobei häufig nur sehr stark selektionierte Patienten der Therapie zugeführt werden. In dieser Untersuchung haben wir die Ergebnisse nach dieser Therapie in unserem tertiären Zentrum für hepatobiliäre Chirurgie von 2002 bis 2010 retrospektiv analysiert.

Ergebnis: N=266 Leberteilresektionen bei n=239 Patienten wurden im Untersuchungszeitraum durchgeführt. Das mittlere Alter betrug 61,7 (±11,28 SD, 34–78) Jahren. Rezidivmetastasen nach Voroperation lagen in n=51 Fällen vor. 65% der Patienten wiesen synchrone Lebermetastasen auf, 32,7% metachrone. Eine neoadjuvante Chemotherapie wurde bei 49,2% der Patienten (vs. 42,9%) angewandt. Folgende Operationen wurden durchgeführt: n=67 anatomische und n=63 atypische Lebersegmentresektionen, n=66 Rechtshemihepatektomien, n=31 Trisektorektomien rechts, n=6 zentrale Resektionen, n=18 Linkshemihepatektomien, n=7 Trisektorektomien links, sowie 8 links- oder rechts-laterale Resektionen. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 182 (±67,95 SD, 55–410) Minuten. Eine R0-Resektion konnte bei n=218 (81,6%) Operationen erzielt werden. In n=37 (13,9%) der Fälle resultierte eine R1- bzw. in n=6 (2,2%) eine R2-Situation. In n=18 (6,8%) Fällen wurde eine Reoperation notwendig, n=12 (4,5%) Patienten verstarben postoperativ aus folgenden Ursachen: Leberversagen (n=3), Sepsis (n=3), andere Ursachen (n=7). Das kumulative 1- und 3 Jahres-Überleben betrug 93% und 69% unter neoadjuvanter Therapie gegenüber 95% und 95% ohne neoadjuvante Therapie (p=0,048). Patienten mit synchronen Lebermetastasen zeigten ein kumulatives 1- und 3-Jahres-Überleben von 95% und 79% verglichen mit metachronen Metastasen von 93% und 89% (p=0,832). R0 Resektionen zeigten ein 1- und 3 Jahres Überleben von 95% und 84% verglichen mit R1-Resektionen von 97% und 97% (p=0,281).

Schlussfolgerung: Leberresektionen bei Metastasen von kolorektalen Karzinomen sind sicher und effektiv. Aus dem erhöhten Fong-Score und dem damit erhöhten onkologischem Risiko von Patienten mit einer neoadjuvanten Vorbehandlung resultiert aber ein reduziertes Langzeitüberleben.